Österreich

Wirbel um Barrierefreiheit in saniertem "Happyland"

In einer Sondersitzung des Gemeinderats in Klosterneuburg wurde die 15 Millionen Euro-Sanierung des Freizeitzentrums "Happyland" besprochen.

Heute Redaktion
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Montagabend fand die von der Opposition der Stadt verlangte Sondersitzung zur großen Sanierung des "Happyland" in Klosterneuburg statt. Neben einer großen Präsentation der Kostenfaktoren und der umgesetzten, einzelnen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, sorgte ein spezielles Thema für Wirbel: Die unzulängliche Barrierefreiheit.

Türe bleibt verschlossen

Besucher des Klosterneuburger "Happyland" haben es nicht leicht – zumindest wenn sie im Rollstuhl sitzen oder eine anderweitige Art von Handicap haben. Laut den Grünen scheitere es bereits bei der Eingangstür: Keine Sensoren für eine automatische Türöffnung, keine Glocke, an der man läuten könnte, um auf sich aufmerksam zu machen. "Es kann nicht sein, dass man scheinbar warten muss, bis einem jemand aufmacht", ärgert sich Stadträtin Martina Enzmann, eine langjährige Kämpferin für Barrierefreiheit. Auch fehlende taktile Leitsysteme (Anm.: meist Bodenleitsysteme für Blinde, wie man sie beispielsweise von U-Bahnstationen und Bahnhöfen kennt) sorgen für Kritik, ebenso wie das Fehlen einer passenden Behindertendusche, einer ausreichenden Anzahl an behindertengerechten Umkleidekabinen oder eines mobilen Liftes für die Schwimmbecken im Badebereich.

"Wenn ich um 15 Millionen Euro umbaue, müssten doch wenigstens die Mindestanforderungen passen. Das Thema wurde schlichtweg auf die leichte Schulter genommen. Es wurde die kleinstmögliche Lösung umgesetzt. Man hat einfach viel vergessen", sagt Enzmann enttäuscht und fügt hinzu: "Außerdem wird die Bevölkerung immer älter. Das Problem betrifft auch Pensionisten, ebenso wie Frauen mit Kinderwägen."

Immer wieder ist die Generalsanierung des "Happyland" Streitthema im Klosterneuburger Gemeinderat. Derzeit prüft auch der Bundesrechnungshof.

VP-Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, ebenso wie "Happyland"-Chef Stefan Konvicka, zeigen sich gesprächsbereit: "Es gibt keine Gesetzesverletzung zur Sanierung. Aber im laufenden Betrieb sind ja immer Verbesserungen in Investitionen üblich", erklärt der Stadtchef.

Enzmann wünscht sich indes, dass vor allem die kleinen Probleme des Behindertenalltags in Angriff genommen werden – am besten in Absprache mit Betroffenen. "Es wurde eine Attraktivierung für alle angekündigt, aber derzeit sind darin eben nicht alle inkludiert."

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