Nach 22 Monaten Krieg
"Wir sind stärker geworden" – Putin droht der Welt
Nach fast zwei Jahren Angriffskrieg in der Ukraine zeigt sich Kreml-Despot Wladimir Putin siegesgewiss. Russland sei wieder eine Großmacht, so Putin.
Kremlchef Wladimir Putin sieht Russland nach fast zwei Jahren seines Angriffskrieges gegen die Ukraine nach eigenen Worten wieder als "Großmacht" auf der Weltbühne. "Wir sind stärker geworden", sagte Putin am Dienstag in einer Videobotschaft zur Tagung des sogenannten Weltkonzils des Russischen Volkes, einer Organisation unter Schirmherrschaft der russisch-orthodoxen Kirche. Er hob dabei auch die international als Bruch des Völkerrechts verurteilte Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland als Erfolg hervor. Das moderne Russland habe "seine Souveränität als Weltmacht" zurückerlangt und gefestigt, sagte Putin.
Dagegen sieht der Westen, der Russland im Zuge des Krieges mit Sanktionen belegt hat, Russland als wirtschaftlich geschwächt und auf internationaler Bühne isoliert. Putin warf dem Westen einmal mehr vor, durch ein Vormachtstreben Elend und Chaos in Russland säen zu wollen, um das flächenmäßig größte Land der Erde zum Zerfall zu bringen. Solche Versuche seien zum Scheitern verurteilt.
Putin steht vor Wiederwahl im März
"Dafür haben sie auch mit der alten Leier begonnen, dass Russland angeblich 'Gefängnis für die Völker' sei und die 'Russen selbst Sklaven' seien", sagte der 71-Jährige wenige Monate vor der Präsidentenwahl. Bei dem Urnengang im März wird eine neue Kandidatur Putins für eine fünfte Amtszeit erwartet. Offiziell erklärt hat er das aber bisher nicht.
Putin nutzte die Versammlung, an der in Moskau auch Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kultur sowie von anderen Religionen teilnahmen, als eine Art Wahlkampfrede und stellte Russland als "Vorkämpfer einer gerechteren Weltordnung" dar. "Ohne ein souveränes und starkes Russland ist keine dauerhaft stabile Weltordnung möglich", sagte er – zugeschaltet aus Sotschi am Schwarzen Meer. Dabei liess Putin in einer Schweigeminute auch der Toten seines Krieges gedenken.