Tierische Klarstellung

"Wir sammeln keine Freigänger-Katzen ein"

Tierschützer haben oft ein hartes Los und können es nicht jedem recht machen. Auch das Tierparadies Schabenreith nicht.

"Wir sammeln keine Freigänger-Katzen ein"
Man sollte durchaus annehmen, dass Experten zwischen Freigänger und "Freigänger" unterscheiden können.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Als Katze "Chipsy" im August 2023 an das Tierparadies Schabenreith übergeben wurde, war den Tierschützern noch nicht klar, dass sich bald ein Rattenschwanz an Vorwürfen in den Sozialen Medien sammeln würde. Unaufgefordert sollen die unbescholtenen "Schabenreither" plötzlich Katzen nicht "retten", sondern Freigänger einfach grundlos auflesen. Hä?

Missverständnis?

Klar, hatte man die Katze auf seinen Seiten gepostet, um die Besitzer eventuell über diesen Weg zu finden. Weder gechippt noch registriert bleiben einem schließlich nur noch Facebook & Co. Hitzige Diskussionen und Anschuldigungen waren jedoch nicht Sinn der Sache und obwohl "Chipsy" nach sechs Tagen das Tierheim wieder verlassen durfte, da sich die erleichterten Katzenhalter fanden, hagelte es User-Vorwürfe darüber, dass man Freigänger "einsammeln würde".

"Wir sammeln keine Freigänger ein. Jemand anderes hat die Katze aufgegriffen und uns kontaktiert, weil sie bereits seit Wochen in der Gegend herumstreunte und unerwünscht war. Täglich rufen bei uns Leute an, die ihre Katzen vermissen. Sie sind erleichtert, wenn sie wissen, dass ihre Tiere sicher sind"
Harald Hofner
Tierparadies Schabenreith, Leiter

Das Tierparadies Schabenreith, das für Tierrettungsfahrten im Bezirk Kirchdorf zuständig ist, sieht sich häufig mit falschen Beschuldigungen konfrontiert. Trotz anhaltender Bemühungen um Transparenz und Verantwortung muss sich die Einrichtung auch heute noch gegen Behauptungen verteidigen, sie würde Tiere unaufgefordert "einsammeln". Derzeit befinden sich etwa 160 pflegebedürftige Katzen in ihrer Obhut, deren Betreuung erhebliche Kosten verursacht.

Wir verstehen natürlich, dass es besonders schlimm ist, wenn die Katze nicht mehr nachhause kommt, aber sie im Tierparadies letztendlich zu wissen, anstatt verletzt neben einer Straße, oder in einer Jägerfalle kann doch jedem Halter nur recht sein, oder?

Chip und Registrierung für Katzen

Beim Hund denkt man über das Chippen nicht einmal mehr nach. Umso merkwürdiger ist es, dass man sich bei der Katze mit allen Fasern dagegen zu wehren scheint. Das Einsetzen eines Mikrochips ist ein unkomplizierter Vorgang, den Tierärzte durchführen und der einer Impfung ähnelt. Entläuft die Katze und wird gefunden, so kann man sie eindeutig zuordnen - warum also diesen Schritt nicht setzen?

Diese Maßnahmen verhindern, dass Tiere unnötig lange im Tierheim bleiben müssen, was enormen Stress für das Tier bedeutet.

red, tine
Akt.