Kein Klebe-Stopp
"Wir machen weiter": Klimakleber mit knallharter Ansage
In Deutschland sorgte der Klebe-Stopp der Letzten Generation bei Autofahrern für Erleichterung. In Österreich bleibt man der Klebe-Strategie treu.
Wie "Heute" berichtete, haben die Aktivisten der Letzten Generation ein Ende der Straßenblockaden angekündigt. Protestieren wollen sie nun auf andere Weise: "Von nun an werden wir in anderer Form protestieren – unignorierbar wird es aber bleiben", hieß es am Montagabend in einer Erklärung der Gruppe. Diese will ab März in Deutschland "zu ungehorsamen Versammlungen im ganzen Land" aufrufen.
"Kapitel der Straßenblockaden endet"
"Statt uns in Kleingruppen aufzuteilen und Straßenblockaden zu machen, werden wir gemeinsam mit vielen Menschen ungehorsame Versammlungen machen." Damit beginne "eine neue Ära unseres friedlichen, zivilen Widerstandes – das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet damit", hieß es. Man wolle nun "die Verantwortlichen für die Klimazerstörung in Zukunft verstärkt direkt konfrontieren". Konkret sollen unter anderem Politikerinnen und Politiker vor laufenden Kameras zur Rede gestellt werden.
"Manchmal mit Kleber, manchmal ohne"
Die Hoffnung unter Autofahrern war groß, dass auch in Österreich ein Strategiewechsel folgen wird. Wie die Sprecherin der Letzten Generation, Maria Hagen-Canaval zur Tageszeitung "Kurier" sagte, werden die Proteste fortgesetzt – "manchmal mit Kleber, manchmal ohne wie vor Kurzem in Schladming", sagte sie.
"Ab dem 26. Februar werden wir wieder auf den Straßen Wiens protestieren. Am Samstag, den 2. März, wird es in Wien eine Massenbesetzung beziehungsweise einen Großprotest geben. Wir rechnen mit rund 100 Unterstützern, die bereit sind, sich auch von der Polizei wegtragen zu lassen. Egal, ob sie festgeklebt sind oder nicht", wird Hagen-Canval vom Kurier zitiert.
Nehammer in der Verantwortung
Die Klima-Kleber bleiben ihrer Strategie also treu. "Wir haben schon verschiedene Protestformen ausprobiert, wir waren ja auch im Bikini am Christkindlmarkt", so die Sprecherin. Aber: "Nichts bleibt so sehr im Gedächtnis wie die Straßenproteste, deswegen haben wir uns entschieden, diese weiterzuführen". Sie sieht zudem Bundeskanzler Karl Nehammer in der Verantwortung: "Wenn er endlich beginnt, die Klimakrise wie eine Krise zu behandeln und die Forderungen des Klimarates umsetzt, protestieren wir im Februar nicht."