Oberösterreich
Wir lernten uns beim Roten Kreuz kennen und lieben
Mehr als 22.000 Oberösterreicher sind beim Roten Kreuz – und so manche fanden beim Helfen die große Liebe. Hier fünf Geschichten von Paaren.
Josef (59) begann beim Roten Kreuz vor mehr als 30 Jahren. Erst als freiwilliger Helfer, dann ab 1991 als beruflicher Mitarbeiter. Er ist Dienstführender an der Ortsstelle Freistadt – und dort lernte er auch seine jetzige Lebensgefährtin Karin (55) kennen. "Wir hatten immer wieder gemeinsam Dienst, da redet man halt auch viel miteinander. Irgendwann wurden die Gespräche immer länger. Naja, und dann haben wir gemerkt, dass es gefunkt hat", so Josef, der einen erwachsenen Sohn hat. Seit Februar 2019 sind er und seine Karin (hat bereits zwei erwachsene Söhne) ein Paar. "Und es funktioniert bestens", lacht Josef.
"Machen fast ausschließlich gemeinsam Dienst"
Martin (33) und Bettina (37) engagieren sich freiwillig als Rettungssanitäter an der Ortsstelle Spital am Pyhrn (Bez. Kirchdorf). "Wir lernten uns bei einer Veranstaltung in der Gemeinde kennen. Damals begeisterte ich Bettina, doch zum Roten Kreuz zu kommen", so Martin. Man fand sich sympathisch, man kam sich näher – und daraus wurde mehr. Bei ihrer gemeinsamen Arbeit im Rettungsdienst verliebten sich die beiden ineinander, heirateten 2011. Mittlerweile haben sie zwei Söhne: Andreas (9) und Florian (5). Beim Roten Kreuz sind sie nach wie vor – und dort "fast ausschließlich gemeinsam im Dienst", so Martin.
Beim Schichtwechsel kennengelernt
Günther (32) beendete 2010 gerade seinen Nachtdienst, Julia (34) begann an der Ortsstelle Gallneukirchen (Bez. Urfahr-Umgebung) ihren Tagdienst als Praktikantin. Sie liefen sich beim Schichtwechsel über den Weg. Beide merkten sofort, dass da "etwas" da war. Nach ein paar gemeinsamen Diensten und privaten Treffen war dann klar: Das muss Liebe sein! Im September 2017 hat der stv. Ortsstellenleiter seine Julia geheiratet, im März des vergangenen Jahres kam ihr erstes Kind auf die Welt: Felix.
Im Feuerwehr-Jugendlager "funkte" es
Wie passend: Bei Georg (27) und Marina (23) entflammte die große Liebe im Feuerwehr-Jugendlager. Die beiden Rotkreuz-Helfer aus Hofkirchen an der Trattnach (Bez. Grieskirchen) und Taiskirchen (Bez. Ried) hatten dort vor gut zwei Jahren Ambulanzdienst – und dabei "funkte" es zwischen den beiden – und seither sind der Disponent an der Leitstelle Innviertel und seine Marina, die wie Georg freiwillige Rettungsdienst-Helferin an der Ortsstelle Haag im Hausruck ist, ein Paar. "Wir hatten beim Ambulanzdienst nicht allzu viel zu tun, da hat man sich dann halt viel unterhalten. Und die Kollegen haben dann auch schon gemerkt, dass wir gut zusammenpassen würden", so Georg.
Beim Rotkreuz-Ausflug kennengelernt
Kennengelernt haben sich Michael (27) und Laura (24) bei einem gemeinsamen Ausflug der Dienststelle Tragwein (Bez. Freistadt) nach Salzburg. Die beiden haben sich von Anfang an gut verstanden, wenige Tage danach kam's zum ersten privaten Treffen. Und sie sind nicht nur ein Paar – sie machen auch (bis auf wenige Ausnahmen) immer gemeinsam Dienst. "Donnerstagnacht wird in der Regel von uns beiden besetzt. Bei den gemeinsamen Diensten fühlen wir uns am wohlsten. Wir vertrauen uns blind und das Arbeiten geht wortlos", so Michael.
„"Die Kraft der Menschlichkeit verbindet"“
Und wie kommt's, dass sich beim Roten Kreuz so viele Menschen finden und verlieben? Das wollten wir von Walter Aichinger, Präsident des oö. Roten Kreuzes wissen. "Die Mitarbeiter im oö. Roten Kreuz kommen aus allen Teilen der Gesellschaft und Regionen. Sie helfen Menschen in Not, bewahren auch in kritischen Situationen einen kühlen Kopf, fördern soziales Denken und Handeln und stärken mit ihrem Tun das Gemeinwohl. "Menschen, die sich für unsere Gesellschaft engagieren, sind insgesamt glücklicher. Sie finden Sinn im eigenen Leben und sind für andere Menschen da, um zu helfen. Die Kraft der Menschlichkeit verbindet", sagt er.