Kollisionen
Windräder als Todesfalle für seltene Kaiseradler
Um "höchste Vorsicht" beim Bau von Windkraftanlagen bittet die Organisation BirdLife Österreich. Immer wieder käme es zu Kollisionen mit Kaiseradlern.
Als große Hoffnung für die Energiewende gelten in Niederösterreich Windkraftanlagen. Insbesondere im Weinviertel sprießen die sich drehenden Riesen aus dem Boden wie Schwammerl. Windkraft soll neben den klassischen "Sommer-Produzenten" Photovoltaik und Wasserkraft eine solide Alternative für Erneuerbare Energiegewinnung im Winter sein.
Ausgestorbener Vogel
Eine regelrechte Todesfalle stellen die Anlagen jedoch für den streng geschützten Kaiseradler dar. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war der majestätische Greifvogel ausgestorben, erst über die letzten Jahre konnte er "künstlich" wieder angesiedelt werden, auch in den Tieflagen Österreichs, sprich: in NÖ.
"In diesem Jahr wurde bisher der Verlust von elf Kaiseradlern dokumentiert: Fünf Vögel kollidierten mit Windkraftanlagen (drei im Burgenland, zwei in Niederösterreich), zwei Vögel wurden illegal getötet, ein Vogel kollidierte mit der Bahn, bei drei Vögeln konnte die Todesursache nicht mehr festgestellt werden", heißt es nun in einer Bilanz der Organisation BirdLife Österreich.
„Weltweit gesehen ist dies einzigartig und spiegelt sich auch in dem Umstand wieder, dass beinahe alle nachgewiesen Kollisionen von Kaiseradlern mit Windrädern in Österreich erfolgten.“
Heimische Windkraftanlagen stellen laut BirdLife für Kaiseradler also "ein wachsendes Gefahrenpotenzial dar". Es gebe eine "starke Überschneidung des Verbreitungsgebietes des Kaiseradlers und den aktuellen bzw. geplanten Windkraftanlagen."
"Weltweit gesehen ist dies einzigartig und spiegelt sich auch in dem Umstand wieder, dass beinahe alle nachgewiesen Kollisionen von Kaiseradlern mit Windrädern in Österreich erfolgten", so Matthias Schmidt von BirdLife Österreich.