"Will Lehre machen"– Angeklagter fordert höhere Strafe

Ausgerechnet am Valentinstag wurde am Straflandesgericht Graz nun ein Steirer wegen gefährlicher Drohung gegenüber seiner Ex-Freundin verurteilt. Der gebürtige Grazer gilt als mutmaßlicher Wiederholungstäter. Im Alter von 25 Jahren fasste er bereits die 13. Vorstrafe aus. Dass er offenbar zu Rückfallen neige, stellte die Richterin laut "Kleine" gleich zu Beginn fest. Sie stellte wegen gefährlicher Drohung eine Haftzeit von eineinhalb Jahren in Aussicht.

"Stirb endlich!"

Zu der Anklage war es nach einem wenig herzlich verlaufenem Freigang gekommen. Der Mann hatte sich dabei von seiner Freundin getrennt, sie dann massiv beschimpft. "Stirb endlich" und "Ich vernichte dich" drohte ihr der Grazer angeblich. Der Angeklagte bekannte, ein Wutproblem zu haben, wie die "Kleine Zeitung" berichtete.

"Ich war wütend auf mich" - Angeklagter arbeitet an sich

Nun, da er in Therapie ist, wisse er, dass er Schwierigkeiten habe, sich selbst zu regulieren: "Ich konnte mit meinen Gefühlen nicht umgehen." Weiter sagte er: "Ich war vor allem wütend auf mich, weil ich es nicht geschafft habe, einfach zu gehen. Ich arbeite sehr daran, es geht bergauf – leider viel zu spät."

Von möglichen 18 Monaten verhängte die Richterin letztlich die Hälfte. "Die goldene Mitte, das ist bei Ihren Vorstrafen echt nett", so die Richterin über ihre Entscheidung. So nett fand der Angeklagte die neun Monate aber nicht. Etwas mehr Zeit im Gefängnis hätte ihm schon gutgetan, fand er.

"Können Sie bitte auf 13 Monate hochgehen?"

"Können Sie bitte auf 13 Monate hochgehen?", bat der Angeklagte, der bei dieser Frage seine Zukunft fest im Blick hatte. Die Richterin fand, dass das dann schon sehr hart wäre. Das sah der Mann aber anders. Eine längere Haft würde rosige Aussichten mit sich bringen:

"Will Lehre im Häfn machen"

"Dann könnte ich drinnen die Lehre als Schlosser machen und hätte dann bessere Chancen draußen." Dafür war es aber dann zu spät. Das Urteil war gesprochen. Dass er nun eigenhändig seine Haftzeit verlängert, indem er erneut etwas Straffälliges tut, sei nicht zu erwarten. Zumindest versprach der Angeklagte der Richterin mit einem "Ok", dass er jetzt nicht auf die Idee kommen werde, noch etwas Illegales zu tun, um die Haftzeit zu verlängern.