Gazastreifen

Will Hamas Verhandlungen über Waffenruhe stoppen?

Der Nahost-Konflikt scheint nicht abzukühlen. Die radikalislamische Hamas möchte nach den jüngsten Angriffen die Waffen nicht mehr niederlegen.

Will Hamas Verhandlungen über Waffenruhe stoppen?
Palästinenser beim Zeltlager in Chan Yunis, das von einem Luftangriff getroffen wurde.
REUTERS/Mohammed Salem

Der Krisenherd im Nahen Osten dürfte weit von einer Deeskalation entfernt sein.  Die radikalislamische Hamas will die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen vorerst abbrechen, wie "20 Minuten" berichtet.

Ein ranghoher Vertreter der Palästinenserorganisation, Chef des Politbüros der Hamas, Ismail Hanija, habe demnach internationale Vermittler über die Entscheidung informiert, dass die Verhandlungen "aufgrund der mangelnden Ernsthaftigkeit" Israels und der "Massaker an unbewaffneten Zivilisten" abgebrochen würden.

Die Lage ist unübersichtlich – Am Nachmittag dementiert nun die Hamas den Abbruch der Gespräche um eine Feuerpause am Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln.

Nur Terroristen getötet?

Mit dem "Massaker" ist der jüngste Angriff auf ein Zeltlager von Flüchtlingen in Chan Yunis gemeint. Verstorbene und Verletzte wurden laut Hamas in das Nasser-Hospital gebracht. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde spricht von 90 Toten und weiteren 300 Verletzten.

"Der Angriff wurde in einem eingezäunten Gebiet durchgeführt, das von der Hamas kontrolliert wird und in dem sich nach unseren Informationen nur Hamas-Terroristen und keine Zivilisten aufhielten", hieß es von Israels Armee. Keine der Angaben lassen sich unabhängig prüfen.

Zielperson überlebte

Aus Hamas-Kreisen verlautete auch, der Hamas-Militärchef Mohammed Deif, dem ein israelischer Angriff mit vielen Toten am Samstag gegolten hatte, sei "wohlauf". Er wird von vielen Experten als leitender Stratege hinter dem Angriff am 7. Oktober mit knapp 1.200 Toten gesehen. Nach Deif wird seit Jahren gefahndet, er soll mehrere Attentatsversuche seitens Israel überlebt haben.

"Mohammed Deif geht es gut, und er befiehlt weiterhin den Widerstand gegen den israelischen Feind", sagte der Hamas-Funktionär Ali Barakeh der Deutschen Presse-Agentur in Beirut.

Israels Armee zielte mit dem Angriff westlich der Stadt Chan Yunis nach eigenen Angaben auf den Anführer des militärischen Hamas-Arms. Keine der Angaben ließ sich zunächst unabhängig verifizieren. "Ich sage (Israels Regierungschef Benjamin) Netanjahu, dass Muhammad Al-Deif dich jetzt hört und deine Lügen verhöhnt", wurde al-Hajja zitiert.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Die radikalislamische Hamas möchte nach den jüngsten Angriffen die Waffen nicht mehr niederlegen und die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen vorerst abbrechen
    • Die Hamas dementiert jedoch nun den Abbruch der Gespräche und die Freilassung israelischer Geiseln – die Lage bleibt unübersichtlich
    20 Minuten, red
    Akt.