Wildes Fleisch am Ohr – das kannst du dagegen tun

Eigentlich sollen Piercings unseren Körper verschönern, doch bei dem oft minimalen Eingriff handelt es sich um eine Verletzung, die neben Entzündungen, Vereiterungen, brennenden oder juckenden Rötungen auch ein Keloid mit sich bringen kann. Besonders häuft entwickelt sich eine solche Narbenwucherung – sogenanntes "Wildfleisch" – an den Ohren.

So kommt es zu Wildfleisch

Neben der Wunde, die ziemlich lange offen ist, kommt noch der Piercingstecker hinzu, der wie ein Fremdkörper fungiert. Dauert deshalb die entzündliche Phase am Anfang der Wundheilung länger als normal, versucht der Körper die Wunde mit Gewebe zu verschließen. Weil ihm dies nicht gelingt, wird immer mehr Narbengewebe produziert. 

Besonders ästhetisch sieht das zwar nicht aus, gefährlich ist es aber nicht – zumindest, so lange sich die Entzündung nicht ausbreitet. 

Nicht drehen

Damit es nicht zu einer Wucherung kommt, kannst du auf einige Dinge achten: Bei mit einer Pistole gestochenen Piercings ist das Risiko für wildes Fleisch höher, weil sie sich weniger gut reinigen lassen als Piercingnadeln. Andererseits schädigt der ausgeübte Druck das Gewebe und macht Wucherungen wahrscheinlicher.

Das Piercing zu drehen, wie es oft empfohlen wurde, damit der Stecker nicht festwächst, verlangsamt die Wundheilung. Ebenso wie zu viel desinfizieren.

Was tun, wenn es schon zu spät ist?

Hat sich wildes Fleisch gebildet, reicht es oft, die Wundpflege anzupassen, damit sich das Gewebe zurückbildet. Der Gang zum Dermatologen ist grundsätzlich nie falsch. Ist der Auslöscher für das Wildfleisch eine Entzündung, muss diese für gewöhnlich einfach nur behandelt werden. Hilft dies nicht, kann eine Kortisonsalbe oder eine Verödung Abhilfe schaffen.

Der letzte Schritt, wenn keine Besserung in Sicht ist? Das Piercing entfernen. So kann die Wunde ungestört und vollständig abheilen.