Sport
Wieso wird diese Olympia-Pleite schöngeredet?
Mit dem fünften Platz der Kanutinnen Yvonne Schuring und Viktoria Schwarz ist klar: Es müsste ein Wunder geschehen, damit Österreich nicht ohne Medaille in London bleibt. Dass aber nun doch nicht alles so schlimm ist, weil es schon mal schlechter war, kann nur ein schwacher Trost sein.
Nach 216 von 302 Medaillenentscheidungen befinden sich bereits 75 Nationen am Medaillenspiegel. Österreich sucht man darauf weiterhin vergeblich. All unsere Nachbarländer bis auf Liechtenstein haben bereits Medaillen bejubeln dürfen.
Dennoch scheinen sich manche damit zufrieden zu geben. So wie ORF-Moderator Ernst Hausleitner. Nachdem am Dienstag das Segler-Team Delle Karth/Resch den vierten Platz einfuhr verkündete er stolz, dass man nun froh sein kann. Denn durch dieses "Blech" ist Österreichs Bilanz besser als bei den Pleitenspielen von Tokio 1964, dort gab es nur einmal den undankbaren vierten Platz für rot-weiß-rot. Die Sektkorken werden ob dieser Ansage wahrscheinlich in den Flaschen geblieben sein.
Österreich ist international gesehen im Sport eine Lachnummer, denn die Erfolge im Winter abseits der Winterspiele interessieren außer im Umkreis der Alpen niemanden. Top-Sportfunktionär Peter Kleinmann nahm sich die aktuellen Pleitenspiele deshalb zum Anlass, Werbung für ein sportliches Umdenken in Österreich zu machen ().
Wenigstens einer, der sich nicht damit abfindet, dass wir als kleines Land gar nichts "reißen" können. Zum Vergleich: Selbst Länder mit einer geringeren Einwohnerzahl als Österreich wie die Schweiz, Bulgarien, Finnland und etliche andere haben bereits Medaillen gewonnen.