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Wieso es gestern kein zweites Córdoba gab

Heute Redaktion
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Österreich verlangte Deutschland im EM-Qualifikationsspiel alles ab und verlor dennoch knapp mit 1:2. Die Deutschen waren vielleicht nicht besser, zeigten aber Coolness vor dem Tor. Dennoch muss die ÖFB-Elf nach der Niederlage den Kopf nicht hängen lassen.

Wer hätte gedacht, dass Österreich gegen Deutschland ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten wird? Es war die stärkste Leistung der österreichischen Nationalmannschaft seit langem. Obwohl die ÖFB-Elf im zentralen Mittelfeld mit Baumgartlinger und Kulovits sehr defensiv aufgestellt war, wurde nicht nur Beton angerührt, sondern klappte auch das Spiel nach vorne gut.

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Teamchef Didi Constantini hatte die Mannschaft perfekt eingestellt. Es war richtig, auf die pfeilschnellen Alaba, Harnik und Hoffer zu setzen, diese wirbelten die Verteidiger der Deutschen immer wieder durcheinander und sorgten dafür, dass Österreich mit dem großen Nachbarn mithielt und diesen zeitweise sogar beherrschte. Umso bitterer ist es, das die beiden Tore der Gäste nach zwei hohen Bällen durch Unachtsamkeiten in der Abwehr passierten.
Constantini: "Vieles aufgegangen"
Auch wenn Constantini mit der Mannschaft zufrieden sein kann, war ihm die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff und einer Achterbahnfahrt der Emotionen anzumerken: Vom Spielerischen her war es okay. Es ist sehr vieles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Mit zwei Standardsituationen haben wir die Niederlage bekommen. Es war phasenweise sicher der Fall, dass wir auf Augenhöhe waren, zu guter Letzt haben wir 1:2 verloren, das ist sehr bitter.

David Alaba war einer der besten und zwang Arne Friedrich mit einer scharfen Hereingabe zum Eigentor. "Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Wir hatten einen sehr großen Aufwand, wir haben alles gegeben. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Wenn wir Glück haben, können wir das Spiel gewinnen. Das Spiel geht immer 45 Minuten jede Hälfte, man muss bis zum Schlusspfiff konzentriert bleiben, sagte der Deutschland-Legionär.
"Abgebrühtheit" führte Deutschland zu Sieg
Die beiden Teams begegneten sich fast auf gleicher Ebene. Kapitän Christian Fuchs, der sowohl defensive als auch offensive Akzente setzen konnte, sieht den kleinen, feinen Unterschied in der Abgebrühtheit: "Man muss auch sagen, dass die Deutschen eine so hohe Qualität haben, dass sie aus den kleinsten Fehlern Profit ziehen. Wir müssen uns selbst an der Nase packen, sollten nicht das Negative hervorheben, sondern die positiven Sachen, die wir gehabt haben. Mit Abgebrühtheit vor dem Tor gewinnen wir die Partie."

Leider fehlte auch gestern der Mann im ÖFB-Team, der die Tore macht. So einer wie Mario Gomez, der sich als Spielverderber erwies und die beiden Tore der Deutschen erzielte. Österreich war meistens nur bis zum Strafraum gefährlich. Daher ist es wenig verwunderlich, dass Arne Friedrich mit einem Eigentor für den zwischenzeitlichen Ausgleich für Österreich sorgte.

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