Wohnraumverknappung

Wiens Mieten um 7,4 % gestiegen, Eigentum um nur 0,3 %

Immer weniger Mietwohnungen sind am Markt, auch die Zahl an Bestandswohnungen sinkt in Wien, so Experten. Grund: viele Baustellen sind still gelegt.

Wien Heute
Wiens Mieten um 7,4 % gestiegen, Eigentum um nur 0,3 %
Es wird langsam eng in Wien - die Nachfrage nach Mietwohnungen steigt, zugleich sinkt das Angebot
Getty Images/iStockphoto

15.000 neuen Wohnungen zum Mieten wurden 2023 in Wien fertiggestellt. 2025 sollen es nur noch um die 10.000 sein. Gleichzeitig wächst die Zahl der Einwohner in Wien. Für das aktuelle Jahr hatte man mit 13.390 fertig gestellten neuen Wohnungen gerechnet. Doch diese Zahl musste wegen einiger Unsicherheitsfaktoren nach unten korrigiert werden. Die Preise am Mietmarkt dürften damit noch weiter steigen.

So informierte EHL Anfang der Woche: "Zahlreiche Entwickler haben ihre Projekte verschoben und Baustellen teilweise stillgelegt". EHL ist einer der führenden Immobiliendienstleister in Österreich, spezialisiert auf Gewerbe-, Investment- und Wohnimmobilien.

Sehr schwaches Angebot an Mietwohnungen in Wien

Laut EHL sei das Angebot an Mietwohnungen bemerkenswert schwach. Als Ursache sehen die Immobilienexperten die Zurückhaltung von institutionellen Investoren, also beispielsweise Investitionen von Banken, Versicherungen, Pensionsfonds oder Stiftungen. Zudem würde das Angebot an Bestandswohnungen sinken.

In Konsequenz, so die EHL "verschieben sich geplante Umzüge, die Zahl der Mietvertragskündigungen geht zurück und die durchschnittlichen Mietzeiträume steigen". Zugleich verweisen die Branchenkenner auf die augenblicklich rasant wachsende Einwohnerzahl – dadurch steige der Druck auf den Wohnungsmarkt weiter. Dabei wollen oder können die meisten Wiener lieber mieten statt kaufen. Bis 2026 werde die Zahl der fertiggestellten Wohnungen laut EHL übrigens weiter sinken.

Eigenheimkauf ist aktuell attraktiv

Die Wiener die sich für einen Kauf von Wohnraum entscheiden, würden derzeit eher vorsichtig agieren. Gründe dafür seien die wirtschaftliche Verunsicherung und die Zinspolitik. Dennoch sei der Kauf einer Immobilie aktuell attraktiv aus mehreren Gründen:

"Die Verkaufspreise haben sich über die letzten zwei Jahre nur moderat entwickelt, dazu kommen die bereits günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten bei Fixzinsvereinbarungen, Kaufanreize aus dem Wohnbaupaket und die an die Inflation angepassten Gehälter bei einigen Berufsgruppen." das führt zu einem interessanten Effekt: Wohneigentum verteuert sich gegenwärtig weniger stark als Mietpreise. Zum Vergleich wird die Verteuerung bei Wohneigentum auf 0,3 Prozent beziffert, während sie bei Mietpreisen im selben Zeitraum um satte 7,4 Prozent stieg.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Mieten in Wien sind um 7,4 % gestiegen, während Eigentum nur um 0,3 % teurer wurde
    • Die Wohnraumverknappung in Wien wird durch die geringe Anzahl an verfügbaren Mietwohnungen und Bestandswohnungen verschärft, da viele Bauprojekte stillgelegt wurden
    • Dies führt zu steigenden Mietpreisen und einer wachsenden Einwohnerzahl, die den Druck auf den Wohnungsmarkt erhöht
    red
    Akt.