Aktion des Samariterbundes

Wienerinnen gaben 1.000 € für Packerl an Bedürftige aus

Martha B. und Eva M. spenden seit Jahren für die Christkindl-Aktion des Samariterbundes. 47 Päckchen schnürten die Seniorinnen für den guten Zweck.

Yvonne Mresch
Wienerinnen gaben 1.000 € für Packerl an Bedürftige aus
Martha B. und Eva M. (re.) im Dienst der guten Sache: Die beiden Freundinnen engagieren sich ehrenamtlich für die Weihnachtsaktion des Samariterbundes. 
Samariterbund Wien

Die Weihnachtszeit ist für viele Familien nicht nur mit Glück und Freude verbunden. Vor allem die Teuerungen setzen Armutsbetroffenen zu, für Weihnachtsgeschenke für die Kleinsten reicht das Geld oft nicht. In den Wiener Sozialmärkten des Samariterbundes werden armutsgefährdete Kinder aus der Aktion "Spielen Sie Christkind" beschenkt. In jedem der fünf Märkte findet eine weihnachtliche Feier statt, bei der das Christkind höchstpersönlich Geschenke verteilt.

"Wir sammeln das ganze Jahr"

Eva M. (69) und ihre Freundin Martha B. (66) spenden seit vielen Jahren für die Aktion. Eva M. war als Volksschuldirektorin des Öfteren in Kontakt mit dem Samariterbund und wurde so zum "Christkindl". 47 Päckchen schnürten die beiden allein heuer, 1.000 Euro gaben sie für die Geschenke aus. "Es werden immer mehr Pakete, weil wir inzwischen zu anderen Menschen gehen mit der Bitte uns etwas zu geben. Wir sammeln das ganze Jahr", erzählt Eva. "Die Leute sind auf mich zugekommen, weil sie spenden wollen. Dann schauen wir, wo es Sonderangebote gibt."

Beide Frauen wissen was es bedeutet, nicht viel zu besitzen. "Wir kommen beide nicht aus einem Elternhaus, in dem die gebratenen Tauben herumgeflogen sind", sagt die Pensionistin. Bildung sei ihr immer das Wichtigste gewesen. "Die Eltern haben darauf geschaut, dass wir etwas lernen können. Bei meiner Freundin war das auch so – sie aus dem bäuerlichen, ich aus dem städtischen Milieu." 

"Es darf keinem Kind schlecht gehen"

Nun wollen die Pensionistinnen etwas zurückgeben: "Mir als Lehrerin war es immer wichtig, etwas Soziales zu tun. Mich beeindrucken Menschen, die nicht nur ein oder zwei, sondern sogar drei oder vier Arbeitsstellen aus Armutsgründen  haben – und trotzdem schauen, dass die Kinder gut in der Schule zurechtkommen. Es darf keinem Kind schlecht gehen. Aktuell erlebe ich das aber rundherum. Das ist schlimm", sagt Eva B. "Es braucht nicht viel, um sich in den Dienst der Nächstenliebe zu stellen. So sehe ich Team Christkind. Und selbst wenn es nur ein Paket ist, das man zusammenstellen kann. Wenn ich ein Stück Brot habe, dann breche ich es einmal."

Anderen Freiwilligen empfiehlt sie, sich immer den Menschen vorzustellen, der ihnen gegenüber sitzt und dem sie etwas schenken. Und: "Mit Liebe zum anderen hinschauen. Wenn sich alle Menschen so zusammentäten, dann wäre das so etwas Großes, Schönes. Wenn man nicht vergisst, woher man kommt, und dem Leben auch mit einer gewissen Demut und Dankbarkeit begegnet. Wir können dem Leben so einfach etwas zurückgeben. Welches Kind kann denn etwas dafür, dass es nicht auf die Butterseite gefallen ist?"

So können Sie helfen!

Die Aktion des Samariterbundes richtet sich an Familien, die von Armut betroffen sind und über ein geringes Einkommen verfügen. Wer sein Einkommen (Einzelpersonen: 1.392 Euro, zwei Personen: 2.088 Euro, pro Kind 418 Euro zusätzlich) mittels Einkommensnachweis belegt und einen aktuellen Meldezettel und einen Lichtbildausweis vorweist, kann sich registrieren. Wer ein armutsbetroffenes Kind beschenken möchte, kann ein Präsent im Wert von 20 bis 40 Euro (keine Stofftiere, Lebensmittel und Kleidungstücke) besorgen und weihnachtlich verpacken. Für den Postversand ist nichts zu bezahlen – #TeamChristkind auf das Paket schreiben und bis 18. Dezember zu einer Postgeschäftsstelle bringen.

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