Seit 35 Jahren lebt Manuela F. (60) in einer Ein-Zimmer-Wohnung der Sozialbau Genossenschaft in der Jägerhausgasse (Meidling): "Es ist meine Traumwohnung – ich liebe sie wirklich sehr!", erklärt die Wienerin im Gespräch mit "Heute".
Im Moment gleicht das rund 40 Quadratmeter große Zuhause der 60-Jährigen aber eher einem Alptraum: "Am 10. September platzte in der Wohnung über mir offenbar eine Leitung in der Toilette. Das Wasser ist stundenlang geronnen. Die Außenmauern waren total durchtränkt, selbst im Stiegenhaus und in der Garage stand das Wasser", berichtet Manuela F.
Die Wienerin war gerade auf Urlaub, als sie die Hiobsbotschaft erhielt: "Zum Glück hat eine liebe Nachbarin in meiner Wohnung aufgewischt, einige Möbel wurden bei Nachbarn untergebracht. Als ich zurückgekommen bin, habe ich erst realisiert, was da eigentlich passiert ist. Es war alles nass in der Wohnung – vor allem die Wände. Ich habe schwersten Schimmel", so die 60-Jährige.
Laut Infos von Nachbarn soll das Wasser stundenlang geronnen sein: "Das ganze Haus war voller Wasser, sogar in die Stromleitungen ist es eingedrungen. Erst die Feuerwehr hat dem Ganzen ein Ende bereitet", meint Manuela F.
Die 60-Jährige ist von den Wasserschäden am schwersten betroffen: "Insgesamt sind es aber fünf oder sechs Wohnungen. Trotz der schweren Schäden hat die Sozialbau lange nichts unternommen, nur Professionisten vorbeigeschickt, die sich den Schaden angeschaut haben. Erst am 2. Oktober – also nach drei Wochen – wurde bei mir mit den Sanierungsarbeiten begonnen. In dieser Zeit hat sich der Schimmel in den Wänden immer weiter ausgebreitet."
Die Wohnung von Manuela F. ist derzeit nicht bewohnbar, die gesundheitlich angeschlagene Wienerin ist derzeit bei einem Freund untergekommen: "Die Küche musste abgebaut werden, die Wände werden jetzt einmal abgeschlagen. Danach kommt das Trocknungsgerät. Dann werden die Wände – aber nicht die Decke! – frisch ausgemalt. Wann ich wieder einziehen kann, ist nicht absehbar. Man hat mir gesagt, dass ich mit mindestens zwei Monaten rechnen muss."
„Es gab keine Info über eine Mietminderung oder einen Erlass. Eine richtige Ersatzwohnung haben sie mir auch nicht angeboten“Manuela F.Wasserschaden-Betroffene
Was die 60-Jährige besonders wurmt: "Es gab überhaupt keine Info über eine Mietminderung oder einen Mieterlass. Eine richtige Ersatzwohnung haben sie mir auch nicht angeboten, die haben sie angeblich nicht. Nur ein kleines Zimmer hätte ich haben können."
"Heute" fragte bei der Genossenschaft Sozialbau nach: "Der Wasserschaden wurde am 10. September gemeldet und noch am selben Tag behoben. Die Schadensanierungsfirma wurde verständigt und mit den Erstmaßnahmen beauftragt. Der Sachverständige der Versicherung wurde ebenfalls sofort hinzugezogen. Selbstverständlich haben wir Frau F. über jeden Schritt informiert, weiters auch Hilfe unsererseits angeboten und versucht, so rasch als möglich alle notwendigen Maßnahmen zu setzen. Die Instandsetzung der Folgeschäden wurde nach Freigabe der Versicherung beauftragt."
Die "Heute"-Nachfragen, etwa, wie lange das Wasser geronnen ist, welche Hilfe Manuela F. genau angeboten wurde und was genau die Ursache für den Wasserschaden war, blieben leider unbeantwortet.