Kopfschütteln bei Pfotenhilfe
Wienerin will, dass süßes Tier per Post verschickt wird
Tierheime bekommen immer wieder schräge Anfragen. Was selbst erfahrene Mitarbeiter noch nicht erlebt haben: Viecherl sollen per Post versendet werden.
Was wie ein verfrühter Aprilscherz klingt, ist tatsächlich passiert. Eine Wienerin wandte sich kürzlich schriftlich an die Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau). Ihre Anfrage an die Tierschutz-Organisation war mehr als skurril.
Nagetiere im Packerl
Die Frau wollte sich allen Ernstes einen Chinchilla vom Innviertel in die Bundeshauptstadt per Post liefern lassen. Der ausgefallene Wunsch ist jedoch kein Einzelfall. "Insgesamt vier Personen aus Wien kontaktierten uns in letzter Zeit. Drei davon wollten, dass wir ihnen ein Chinchilla, ein Frettchen und einen Degu im Packerl schicken", sagt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler zu "Heute". "Und eine Frau fragte uns per Mail, ob wir ihr ein Meerschweinchen zustellen können."
"Versenden Sie nach Wien?", fragt etwa eine Frau im Mail an die Pfotenhilfe. Und: "Wenn ja, wie hoch werden die Kosten sein?"
"Na servas!", so die Reaktion von Stadler, die diese speziellen Wünsche nicht nachvollziehen kann. "In welcher schrägen Welt leben wir? Das ist bisher bei uns noch nicht vorgekommen." Es sei möglich, dass diese Menschen es zuvor in einem Wiener Tierheim probiert und dort kein Viecherl bekommen haben.
Weite Anreise für Tierwunsch
Zu jenen absurden Wünschen kommt ein weiterer Aspekt dazu: Menschen würden oft sogar aus Tirol, Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Wien nach Lochen fahren, um sich einen Vierbeiner zu holen. Mitarbeiter Jürgen Stadler ist das "verdächtig": "Wieso fahren sie so weit zu uns her, wenn es in ihrem Wohnort bzw. auf dem Weg viele andere Tierheime gibt?" Insgesamt 700 Tiere leben derzeit auf dem Areal der Pfotenhilfe.
Spende für Pfotenhilfe
Spendenkonto
Raiffeisenbank Lochen
IBAN: AT42 3429 0000 0623 0700
BIC: RZOOAT2L290
Sämtliche Infos sind hier zu finden.
„In welcher schrägen Welt leben wir?“
Diese Nagetiere warten in der Pfotenhilfe auf neue Besitzer
Tierheime quellen über
Wie der ORF kürzlich berichtete, stoßen Tierheime ein paar Tage nach Weihnachten an ihre Grenzen: "Wir erleben derzeit eine verrückte Zeit", bestätigt Harald Hofner auch im Gespräch mit "Heute". Er leitet das Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg (Bez. Kirchdorf). "Die Lage ist mehr als angespannt. Wir sind total überfüllt." Um die dramatische Situation zu veranschaulichen, nennt Hofner ein drastisches Beispiel: "Wir haben Platz für 80 Katzen. Derzeit sind 140 hier."