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Wienerin empört: "Gasanbieter hat mir gekündigt"

Weil sich die Einkaufspreise für Gas massiv erhöht haben, wurde einer Wienerin nun der Vertrag von ihrem Anbieter gekündigt. 

Amra Duric
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Wienerin Fredi wurde ihr aktueller Vertrag gekündigt. Laut dem Gas-Anbieter macht die Dramatik auf den Energiemärkten eine Anpassung nötig.
Wienerin Fredi wurde ihr aktueller Vertrag gekündigt. Laut dem Gas-Anbieter macht die Dramatik auf den Energiemärkten eine Anpassung nötig.
David Alscher, privat

Die Kündigung ihres Gasanbieters erwischte Wienerin Fredi eiskalt. Der 30-Jährigen wurde in einem Schreiben mitgeteilt, dass sich die Einkaufspreise für Gas enorm erhöht haben. "Doch nun sind leider auch wir gezwungen, auf die Marktsituation zu reagieren", wird in dem Mail erklärt. Die Folge: Der Vertrag der Frau wurde gekündigt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Einzelfall.

"Wir haben unsere günstigen Preise so lange wie möglich abgesichert. Unsere Kundinnen und Kunden haben damit knapp 10 Jahren von sehr günstigen Preisen profitiert. Nun müssen wir leider auf die Marktsituation reagieren. Unsere Kundinnen und Kunden erhalten aber zwei wettbewerbsfähige Angebote und wir hoffen, dass wir sie damit weiter versorgen dürfen“, sagt Karin Wimmer, Markenverantwortliche bei sigi, gegenüber "Heute".

"Wir haben unsere günstigen Preise so lange wie möglich abgesichert. Unsere Kundinnen und Kunden haben damit knapp 10 Jahren von sehr günstigen Preisen profitiert. Nun müssen wir leider auf die Marktsituation reagieren."

Auch Fredi erhält nun zwei Angebote. "Wenn das neue Angebot von den Kunden bis 03.05.2022 angenommen wird, gilt die Kündigung als nicht ausgesprochen und der sigi-Vertrag bleibt mit geänderten Bedingungen aufrecht." Der Strompreis steigt dabei von 6,864 Cent/kWh brutto auf 23,40 Cent/kWh brutto.

Versorgung von Bestandskunden im Vordergrund

Seit Anfang des Jahres sind bei 30 Versorgern die Strompreise und bei vier Versorgern die Gaspreise gestiegen. 80 Prozent der Gaslieferungen kommen derzeit aus Russland. Europas Gasspeicher seien derzeit zu 29 Prozent gefüllt, das reiche bis Ende März. 

"Die Entscheidung, vorübergehend keine Neukunden anzunehmen, hängt mit der Verfügbarkeit an Gas aus Österreich zusammen. Wir müssen zuerst die Versorgung unserer Bestandskunden sicherstellen."

Viele Menschen versuchen nun auf heimische Gasanbieter umzusteigen. "Derzeit gibt es, auch wegen der Situation in Russland, ein verstärktes Interesse an Erdgas an Österreich", erklärte eine Sprecherin von Ökostrom gegenüber "Heute". Das hängt einerseits mit der Preisentwicklung zusammen, aber nicht ausschließlich, denn Gas aus Österreich ist sicher nicht die günstigste Option. Andererseits gibt es Bedarf an einer sicheren und ethischen Erdgasversorgung, die nicht durch Sanktionen oder Krieg unterbrochen werden kann.

Dennoch nimmt Ökostrom derzeit keine Neukunden auf. "Die Entscheidung, vorübergehend keine Neukunden anzunehmen, hängt mit der Verfügbarkeit an Gas aus Österreich zusammen. Wir müssen zuerst die Versorgung unserer Bestandskunden sicherstellen." Ökostrom-AG ist da nicht der einzige Anbieter, auch der Verbund macht dies derzeit so. Er bietet derzeit sogar bei Strom keine neuen Verträge für Privatkunden an.

Wer keinen neuen Anbieter findet, dem hilft die Energieregulierungsbehörde E-Control. Betroffene können diese unter der Nummer 0800 21 20 20 erreichen.

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