Wien
Wiener wegen Koks attackiert: Kampfsportler vor Gericht
Ein MMA-Kämpfer prügelte auf einen mutmaßlichen Dealer ein, das brachte ihm nun zwei Jahre teilbedingt ein. Sein Kumpel kassierte eine höhere Strafe.
Ein Wiener (18) war am 11. Jänner 2023 etwas zu schlagfertig, das brachte ihn nun auf die Anklagebankt in der Josefstadt. Der Mixed-Martial-Arts (MMA) Kampfsportler wollte an dem frostigen Wintertag mit zwei Freunden von einem 25-Jährigen in Wien-Hernals "Schnee", also Kokain, kaufen. Der Deal ging nach hinten los: Denn bei dem Treffen verlangte der 25-Jährige von dem Trio 100 Euro pro Gramm. Die drei Käufer waren damit überhaupt nicht einverstanden, eine Rauferei war die Folge.
Zuerst Pfefferspray dann Schläge
Der Kampfsportler sprühte dem 18-Jährigen Pfefferspray ins Gesicht, prügelte dann angeblich auf ihn ein. "Ich habe das aus Angst und Panik gemacht", so der Angeklagte am Dienstag (21.2.23) vor Gericht. Er habe ihm nicht ins Gesicht sondern auf Brust und Bauch geschlagen.
Dritter Verdächtiger tauchte unter
Zeugen berichteten, der 25-Jährige sei zusammengekrümmt am Boden gelegen, die Verdächtigen hätten weiter auf ihn eingetreten. Das Opfer wurde verletzt, erlitt einen Nasenbeinbruch. Der mitangeklagte Kumpel (29) des 18-Jährigen raubte dem Opfer angeblich Handy und Geldbörse. Der dritte Verdächtige konnte noch nicht ausgeforscht werden. Die Urteile am Dienstag: Zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt, für den 18-jährigen Kampfsportler. Der 29-Jährige kassierte drei Jahre unbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig weil die Staatsanwältin keine Erklärung abgab. Die beiden Angeklagten nahmen die Strafen an.