Gerade rechtzeitig vor dem Semesterstart am ersten Oktober schließt ausgerechnet der Große Lesesaal der Hauptbibliothek am 23. September wegen Renovierung und bleibt bis 2027 geschlossen. Die dortigen Bestände werden zunächst in einem Depot in Floridsdorf gelagert und sind für Studierende erstmal nicht zugänglich.
Während der Übersiedlungsphase ist die Bestellung der Bestände der Hauptbibliothek nicht möglich. Das ist die Zeitspanne von 28. Oktober 2024 bis Jänner 2025 und betrifft knapp drei Millionen Bücher der Hauptbibliothek. Nur Bücher, die zu diesem Zeitpunkt entlehnt sind, bleiben in Umlauf und können wie bisher verlängert oder von anderen Benützern vorgemerkt werden. Während der Übersiedlungsphase bleibt die Entlehn-Abteilung der Hauptbibliothek daher in Betrieb, um etwaige Rückgaben oder Bereitstellungen vorgemerkter Bücher abzuwickeln.
Für alternative Lernorte mit entsprechenden Öffnungszeiten ist laut Universität Wien gesorgt. Dabei werden Studierende auf die Fachbereichsbibliotheken verwiesen. Die sind auf über 40 Standorte in ganz Wien verteilt. In Summe sind dort knapp fünf Mio. Bücher zugänglich. Aber nur einige dieser Bibliotheken verlängern ab Herbst 2024 ihre Öffnungszeiten bis 22 Uhr. Unter anderem soll das Atrium Hof 7 im Hauptgebäude seine Lernplätze aufstocken. In unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes bietet sich der Lesesaal in der Teinfaltstraße als Ersatzlocation an.
Die Säle der Fachbereichsbibliotheken mögen bezüglich der Öffnungszeiten eine Alternative während des Semesterbetriebs darstellen. Tatsächlich war der Große Lesesaal in dieser Zeit ebenfalls bis 22 Uhr geöffnet – im Prüfungsmonat Jänner aber bis 24 Uhr. Auf "Heute" Nachfrage gibt es seitens der Universitätsbibliothek zurzeit keine Alternative entsprechenden Öffnungszeiten für den Prüfungsmonat. Lediglich am Juridicum gebe es wie bisher die "Nachtschicht".
Ziel dieser Sanierung ist es, Platz für doppelt so viele Studierende zu schaffen. Die letzte Sanierung der Hauptbibliothek fand in den 1960er-Jahren statt. Gegenüber "Heute" erklärte man seitens der Bibliothek die Dringlichkeit dieser Sanierung - allein wegen Anpassungen des Brandschutzes und der Fluchtwege. Momentan sind diese Wege provisorisch gelöst.
Gestaltet wird eine Mischung aus Projekt-, Lernzonen sowie Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen. Manche dieser Zonen erlauben Kommunikation unter den Studierenden beim Lernen. Zudem wird die Bibliothek über den Arkadenhof, mehrere Zugänge in verschiedenen Stockwerken sowie einen separaten Eingang an der Rückseite des Gebäudes erreichbar sein.