Rapid-Legende Starek
Wiener Teamkollege: "Tut mir unheimlich leid um Franz"
Die Sportwelt trauert um Franz Beckenbauer. Auch Gustl Starek, der mit dem jungen "Kaiser" bei den Bayern auftrumpfte.
"Es tut mir unhemlich leid um den Franz. Er war immer ein Asket und vor allem ein super Bursche", sagt Starek tief betroffen, als ihn "Heute" Montagnachmittag telefonisch über den Tod von Beckenbauer informiert.
Rapid-Legende Starek war 1967 von den Hütteldorfern nach Deutschland zu Nürnberg gewechselt, holte dort den Meistertitel. Als Superstar ging Starek ein Jahr später zu den Bayern, traf dabei auf die kommenden Weltstars Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier. Das Ergebnis: Meistertitel und Cupsieg – das erste "Double" in der Geschichte von Bayern München. "Ich habe den Rhythmus vorgegeben", schmunzelt Starek, über den Beckenbauer später sagte: "Er war der beste Legionär, der jemals bei den Bayern gespielt hatte."
Dieses Lob gibt Starek jetzt gerne zurück, auch wenn ihm in der Trauer fast die Worte fehlen. "Es war damals der Beginn von allen. Franz war die treibende Kraft hinter dem Erfolg von Bayern und Deutschland."
(Klaus Pfeiffer)
Trauer um Legende
In den letzten Jahren wurde es still um Beckenbauer. Schon seit längerer Zeit hatte er sich aus der Öffentlichkeit in sein Haus in Salzburg zurückgezogen. Mit ihm ging es gesundheitlich bergab. Augeninfarkt, Herz-Operationen, dazu Parkinson mit einhergehender Demenz. Er hat zuletzt sehr gelitten. Am Sonntag schlief Beckenbauer im Kreis seiner Familie friedlich ein. Er wurde 78 Jahre alt.
Beckenbauer war eine Fußballlegende. Beckenbauer fällt in dieselbe Kategorie wie Pelé und Diego Maradona, wie Johan Cruyff und Alfredo Di Stéfano. Er war nicht bloß ein Titelhamsterer, er hatte die Gabe, härtestes Spielgeschehen geradezu lässig erscheinen zu lassen. Er war die "Lichtgestalt", die prägendste Persönlichkeit im deutschen Fußball – und einer der Größten seiner Zunft auf der Welt.
Seine Familie schreibt in einem Statement: "In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen."