Nach Burger-Gate
Wiener sammelte 46.000 Euro für arme Kinder
"Alltagspoet" Andreas Rainer zeigt, dass die Bewohner der Hauptstadt nicht nur Schmäh haben, sondern ein großes Herz für armutsbetroffene Familien.
Er teilt auf Instagram lustige Alltagssituationen aus der Hauptstadt und bringt mit seinen humorigen Postings das goldene Wiener Herz auf den Punkt. In den letzten Woche wurde es jedoch ungewöhnlich ernst auf den sozialen Medien des "Wiener Alltagspoeten" Andreas Rainer. Armutsbetroffene Familien und Lehrer schilderten ihm nach dem Burger-Eklat von Kanzler Karl Nehammer, wie es wirklich für Kinder aussieht, deren Eltern sich das Leben nicht mehr leisten können.
Wie "Heute" berichtete, müssen Schüler altes Dürüm zur Jause essen, sind auf Snacks von großzügigen Schulkollegen angewiesen und haben häufig kein Obst und Gemüse am Speiseplan. Manche Kinder müssen sich gar Unterhosen teilen oder daheim am Boden schlafen. Rainer teilte die bewegenden Schicksale nicht nur auf Instagram, er startete eine Spendenaktion für Familien, die zu wenig Geld haben.
Großer Scheck für Volkshilfe
Die gewünschten 1.000 Euro wurden innerhalb nur weniger Tage übertroffen. Insgesamt sammelte der Alltagspoet mithilfe spendenfreudiger Österreicher 46.060 Euro. Den Scheck übergab der Wiener am Montag an die Volkshilfe. Geschäftsführer Erich Fenninger nahm die großzügige Unterstützung im Wiener Volkshilfe-Büro entgegen.
"Die Wiener Alltagspoeten helfen armutsbetroffenen Kindern ihren oftmals schwierigen Alltag zu bewältigen und Chancen zu bekommen. Ich freue mich sehr, dass ein Aufruf so viel Resonanz erzeugt hat. Wir werden mehr denn je gebraucht", sagte er.
Armut beginnt oft vor der Geburt
Rainer selbst rechnete erst gar nicht mit dem großen Erfolg der Spendenaktion. "Ich freue mich, dass ich die Arbeit der Volkshilfe gegen Kinderarmut auf diese Weise unterstützen kann und bin wirklich positiv überrascht was für eine große Resonanz mein Aufruf hervorgerufen hat. Danke an meine Community!" Und er hält außerdem fest: "Besonders berührt haben mich die zahlreichen Zuschriften von Menschen die in Armut leben und von ihrem schwierigen Alltag berichtet haben."
Erst vorige Woche lud die Volkshilfe zu einem Symposium zum Thema Kinderarmut. Dabei wurde auch beleuchtet, wie wichtig finanzielle Sicherheit für Schwangere, Babys und junge Familien ist. Caroline Culen, Klinische Psychologin der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, warnte: "Die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes zählen." Armut während der Schwangerschaft und Geburt gefährdet das Wohlbefinden, die psychische Gesundheit und birgt Risiken für Mütter und Babys, so die Expertin-