Wanderer in Not

Wiener Pärchen (34, 32) unterschätzt "Internet-Route"

Bergretter mussten am Wochenende zu gleich zwei Einsätzen in der Steiermark ausrücken, um Wandergruppen aus ihrer prekären Lage zu befreien.

André Wilding
Wiener Pärchen (34, 32) unterschätzt "Internet-Route"
Die Bergrettung eilte den Wanderern zu Hilfe.
Bergrettung / EXPA / picturedesk.com (Symbolbild)

Ein Paar aus Wien, eine 32-jährige Frau und ihr 34-jähriger Begleiter, starteten am Samstag gegen Mittag ihre Wanderung auf das Wildfeld. Ihr Aufstieg führte sie vom Gößgraben in Trofaiach über die Kreuzen auf das Wildfeld.

Ausgerüstet mit mittelhohen Wanderschuhen, Grödeln und der üblichen Wanderausrüstung, entschieden sich die beiden nach der Kreuzalm auf etwa 1.600 Meter Seehöhe für eine vermeintliche Abkürzung.

Diese führte sie jedoch in unwegsames und absturzgefährdetes Gelände. Als das Terrain nach weiteren 150 Höhenmetern nochmals steiler wurde, setzten die Wanderer kurz vor 15 Uhr einen Notruf ab.

Eineinhalb Stunden später wurden beide mittels Taubergung durch einen Hubschrauber des Innenministeriums unverletzt ins Tal geflogen. Die Wanderer räumten ein, die Route aus dem Internet entnommen zu haben, und gestanden, das steile Gelände unterschätzt zu haben.

US-Wandergruppe am Eisenerzer Klettersteig

Parallel dazu starteten drei amerikanische Wanderer – zwei Männer und eine Frau, alle 22 Jahre alt – eine Tour, die zum Aufstieg über den Eisenerzer Klettersteig führen und über den Südwandsteig bzw. den Schrabachersteig zurück zum Ausgangspunkt gehen sollte.

Die Gruppe erreichte den Gipfel erst am späteren Nachmittag und stand beim Abstieg bereits vor Schneewechten. Aufgrund fehlender Alpinausrüstung, einsetzender Dunkelheit und sturmartiger Böen war eine Fortsetzung der Tour nicht mehr möglich.

Gegen 18 Uhr setzten sie daher einen Notruf ab. Die Bergrettung Eisenerz mobilisierte 13 Männer, die in zwei Gruppen aufstiegen und die Wanderer gegen 21.30 Uhr unverletzt erreichten.

Trotz starker Sturmböen gelang es, die Gruppe sicher ins Tal zu bringen, wo sie gegen 2 Uhr früh versorgt wurden. Die Wanderer gaben an, sich sowohl über die Tour als auch über die Wetterbedingungen unzureichend informiert zu haben.

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