Tödliches Virus

Wiener Mutter geschockt: "Dachte, Paula (2) stirbt"

Das Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) ist eine Infektion, die besonders bei Säuglingen, Kleinkindern und Älteren tödlich verlaufen kann.

Rhea Schlager
Wiener Mutter geschockt: "Dachte, Paula (2) stirbt"
Neben Müdigkeit, Husten und Appetitlosigkeit, hatte Paula auch Fieber. (Symbolbild)
istock

Das RS-Virus ist eine Krankheit, die meist einige Monate lang andauert und für Risikogruppen einen tödlichen Ausgang haben kann. Medikamente dagegen gibt es in Österreich in diesem Jahr keine. Das hätte beinahe fatale Folgen für die 2-jährige Paula K. (Name von Redaktion geändert) gehabt.

Pseudokrupp durch RSV

"Erst dachte ich, dass sich mein Kind einfach nur verkühlt hat", erzählt die 34-jährige Lisa K. im "Heute"-Interview. "Bis Paula in der Nacht plötzlich voller Panik aufgewacht ist und nach Luft gerungen hat. Ich dachte, sie stirbt jeden Moment in meinen Armen."

Das Mädchen litt zu dem Zeitpunkt an einem Pseudokrupp, ausgelöst durch das RS-Virus. "Sie hatte Atemnot, hat panisch geweint und war kaum ansprechbar", so die Mutter weiter. Ich konnte ihr nur helfen, weil ich durch Eigenrecherche wusste, dass ein Kind bei einem derartigen Anfall kühle Luft einatmen muss.

Vor dem ersten Anfall

Dass es überhaupt so weit gekommen ist, ärgert Lisa K. besonders. "Wir waren bei den ersten Krankheitsanzeichen bei der Kinderärztin und sie hat uns bloß Hustensaft, ein Nasenspray und fiebersenkende Medikamente verschrieben. Und das, obwohl in der Praxis ein Zettel über das Testen von Kleinkindern bei RSV ausgehangen ist", berichtet die 34-Jährige verärgert. Auf Nachfrage wurde Lisa K. aber gesagt, dass keine Testpersonen mehr dafür aufgenommen werden.

Erst in der Apotheke wurde der Mutter bewusst, dass Paula eine tödliche Virusinfektion haben könnte. "Die Apothekerin meinte, dass die RSV-Infektionen momentan stark ansteigen, die Symptome meiner Tochter, wie der bellende Husten, in diese Richtung weisen, aber trotzdem keine Tests mehr in den Ordinationen durchgeführt werden."

Die 2. Nacht

Angst vor einem erneuten Anfall, kontaktierte Lisa K. am nächsten Abend den Ärztefunkdienst, der für Paula ein kortisonhaltiges Zäpfchen daließ. "Es sollte bei einem weiteren Pseudokrupp schnell helfen und wir haben es dann auch wirklich verwenden müssen", so die 34-Jährige.

Warum in der Kinderarztpraxis so leicht über die mögliche RSV-Infektion hinweggesehen wurde, versteht Lisa K. bis heute nicht. "Ich hab die Ärztin sogar von dem bellenden Husten, der ein ziemlich eindeutiges Anzeichen von Pseudokrupp ist, informiert und trotzdem wurde die falsche Medikation verschrieben. Ich bin nur froh, dass zumindest der Art vom Ärztefunkdienst da war."

Monatelang krank

Wie Lisa K. darauf kam, dass es sich bei Paulas Erkrankung um RSV handelt, erklärte sie damit, dass sowohl das Mädchen, sie selbst, als auch die Oma des Kindes sich mit dem Virus angesteckt haben und monatelang unter den Symptomen litten. "Meine Mutter hat bis heute sogar Herzprobleme aufgrund der Virusinfektion."

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann besonders für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen tödlich sein, wie der Fall der zweijährigen Paula K
    • zeigt, die an Pseudokrupp litt und beinahe erstickt wäre
    • Trotz eindeutiger Symptome wurde Paula zunächst falsch behandelt, was ihre Mutter Lisa K
    • sehr verärgerte; erst durch Eigenrecherche und den Ärztefunkdienst konnte Paula schließlich geholfen werden
    rhe
    Akt.