Wien

Wiener Museum gibt menschliche Überreste an Hawaii ab

Diese Woche wird das Naturhistorische Museum in Wien – genauso vier deutsche Institute – menschliche Überreste an den US-Bundesstaat Hawaii übergeben.

Nicolas Kubrak
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Das Naturhistorische Museum in Wien.
Das Naturhistorische Museum in Wien.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Die Schädel und Knochen stammen aus Sammlungen des Museums für Vor- und Frühgeschichte Berlin, des Übersee-Museums in Bremen, der Universitäten in Göttingen und Jena sowie des Naturhistorischen Museums in Wien. 

Feierliche Zeremonien

In Bremen soll es am Dienstag bei einer feierlichen Zeremonie zur Übergabe von acht menschlichen Schädeln kommen – vor drei Jahren hat Hawaii um die Rückgabe der Schädel gebeten. Am Freitag geht es dann weiter: In Berlin ist die Übergabe der Überreste von 32 Menschen an die Delegation des Office of Hawaiian Affairs geplant. Zwischendurch sind Stationen in Göttingen und Jena vorgesehen, bevor es dann zur großen Übergabe in Wien kommt.

"Wir erkennen die Qualen unserer Vorfahren an und übernehmen die Verantwortung für ihr Wohlergehen (und damit auch für unser eigenes), indem wir sie zur Umbettung nach Hause überführen", wurde Delegationsleiter Edward Halealoha Ayau in einer Mitteilung zitiert.

7.700 Überreste in Berlin

Allein die Sammlungen in Berlin umfassen rund 7.700 menschliche Überreste aus nahezu allen Teilen der Erde. Etwa 40 Prozent haben einen kolonialen Erwerbungshintergrund aus den ehemaligen deutschen Überseegebieten in Afrika und dem Pazifikraum.

Ende Jänner wurde bekannt, dass es in Österreich ein internationales Gremium für Bundesmuseen geben wird, die Objekte aus kolonialen Kontexten besitze. Für diese Museen werden Richtlinien im Umgang mit den Objekten und das Vorgehen bei Rückgabenforderungen erarbeitet. Den Vorsitz übernimmt der wissenschaftliche Direktor des Weltmuseums Wien, Jonathan Fine, wie am Donnerstag verkündet wurde. Die Ergebnisse und Empfehlungen des breit aufgesetzten Prozesses sollen im Frühjahr 2023 vorgelegt werden.

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