Wien
Schulstart im Osten – Lehrer wollen nicht unterrichten
Trotz des Lockdowns im Osten sollen Schulen für gewisse Schüler ab Montag öffnen. Die Wiener Lehrervertretung stellt sich aber quer. Die Gründe.
Bis zum 18. April wurde der harte Lockdown in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland verlängert. Davon betroffen sind auch die Schulen - es gilt striktes Distance Learning für alle. Die Bildungsstätten sollen nun aber bereits ab kommenden Montag wieder öffnen dürfen: So sollen geplante Schularbeiten durchgeführt werden, die Abschlussklassen erhalten erneut Präsenzunterricht und auch der Förderunterricht soll stattfinden können, so die Pläne des Bildungsministeriums. (Alle Infos dazu hier >>)
Dagegen sträubt sich aber die Wiener Lehrervertretung. Von ihr kommt nur Widerstand und die Forderung, diese Maßnahmen zurückzunehmen.
"Größte Verwirrung"
In einem Schreiben des Zentralausschusses der Wiener Pflichtschullehrer an Bildungsminister Faßmann (ÖVP), Wiens Bürgermeister Ludwig (SPÖ) und Bildungsstadtrat Wiederkehr (NEOS) wird argumentiert, dass das ständige Hin und Her zwischen Distance Learning und Präsenzunterricht im Schicht- oder Vollbetrieb für "größte Verwirrung" sorge, berichtet die APA am Donnerstag.
Außerdem wird in dem Schreiben darauf hingewiesen, dass es in der Sekundarstufe I - vor allem aber in Mittelschulen - wegen des Fachlehrersystems gar nicht erst möglich sei, dass gleichzeitig Schichtbetrieb für die 8. Schulstufe und Fernunterricht für die 5. bis 7. Schulstufe sowie zusätzlich noch Betreuung in der Schule angeboten wird.
Mit ähnlichen Problemen seien auch Lehrer an Volksschulen konfrontiert, die in mehreren Klassen eingesetzt werden.
Lockerungen unverständlich
Es sei aber ohnehin gänzlich unverständlich, dass überhaupt über Lockerungen in den Schulen nachgedacht wird, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Rufe nach einem bundesweiten Lockdown immer lauter werden. Zuletzt forderte dies unter anderem der Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres (Mehr dazu hier >>).
„"Das konterkariert die aktuellen Maßnahmen gegen die Verbreitung der Covid-19-Mutationen in Ostösterreich" heißt es.“
Die Ankündigung der Bildungsdirektion, die Schulen trotz des Lockdowns ab Montag in bestimmten Situationen zu öffnen, habe deshalb "für viel Wirbel gesorgt", erläuterte der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs (FCG) in einem Gespräch mit der APA .
Aus diesem Grund fordert der Zentralausschuss, dass die Ankündigungen für den Pflichtschulbereich vom Bildungsministerium nicht verordnet werden.