Arterie wurde verletzt

Wiener lässt sich sterilisieren – und verliert Hoden

Im Rahmen einer Vasektomie wurde bei dem 39-Jährigen eine Arterie verletzt. Aufgrund der schlechten Blutversorgung verlor der Mann einen Hoden.

Wien Heute
Wiener lässt sich sterilisieren – und verliert Hoden
Der Wiener ließ den Eingriff bei einem niedergelassenen Urologen durchführen (Symbolbild).
Getty Images

Grundsätzlich kann sich jeder Österreicher, der das 25. Lebensjahr vollendet hat, einer Vasektomie (Sterilisation des Mannes) unterziehen. Dabei werden die beiden Samenleiter durchtrennt, sodass keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit gelangen – der Mann wird dadurch dauerhaft unfruchtbar.

Auch ein Wiener (39) hatte offenbar mit seiner Familienplanung abgeschlossen und ließ bei einem niedergelassenen Urologen eine Vasektomie durchführen. Doch der Eingriff ging schief, der Arzt verletzte eine kleine Arterie.

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    Screenshot / Video / Tiktok

    Keine Entschädigung durch die WPPA

    Der Mediziner musste daraufhin die Blutung stillen – dadurch wurde allerdings die Blutversorgung eines Hodens unterbrochen. Dies führte zu einer Schrumpfung des betroffenen Organs und schließlich zum Verlust. Der Wiener wandte sich an die Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft (WPPA). Da die Vasektomie aber im niedergelassenen Bereich durchgeführt wurde, erhält der 39-Jährige keine Entschädigung aus dem Patientenentschädigungsfonds.

    Der Fall des Wieners ist einer von insgesamt 2.917 Anliegen, die im Jahr 2023 an die WPPA herangetragen wurden. In 897 Fällen (rund 31 %) wurden mögliche Behandlungsfehler gemeldet. Davon wurden wiederum 62 Betroffene von Haftpflichtversicherungen oder sonstigen Einrichtungen finanziell entschädigt und 19 Fälle in den Patientenentschädigungsfonds eingebracht. In 397 Angelegenheiten ergaben sich durch die WPPA keine Anhaltspunkte für einen Behandlungsfehler, bei 419 Fällen ist die Überprüfung noch nicht abgeschlossen.

    897 Anliegen wegen Behandlungsfehlern

    Die restlichen 2.020 Beschwerden betrafen die Themen Verrechnungsproblematik (Rezeptgebühren, Pflegegeld, Arzthonorare, Kostenablehnung seitens Sozialversicherungen), lange Wartezeiten (OP-Termine, MRT-/CT-Untersuchungen, Strahlentherapie, Ambulanzen), Kommunikationsprobleme (unfreundliches Verhalten, mangelnde oder zu späte Auskunft), Rechtsauskünfte (Einsicht in Krankenakte, Vorsorgevollmacht, Sterbeverfügung) sowie diverse Hilfestellungen bei Betreuungs- und Versorgungsfragen (Zugang zu Kassenleistungen, Heilbehelfe/Hilfsmittel, Medikamente).

    red
    Akt.