Wiener half Ehefrau vom Rollstuhl ins Auto – bestohlen!

Vor drei Jahren erlitt Renate B. (Name geändert) einen Schlaganfall, seither ist die 69-Jährige auf Pflege und Unterstützung angewiesen. Die Wienerin sitzt im Rollstuhl und kann nicht mehr sprechen. Am 2. Februar verließen sie und ihr Mann Michael B. (Name geändert) gegen 16.15 Uhr das Haus, um ein paar Erledigungen mit dem Auto zu machen.

Der 73-Jährige hat den Wagen behindertengerecht umfunktionieren lassen. Seine Frau kann nicht mehr selbst einsteigen, er half ihr deshalb ins Auto und hängte seine Ledertasche kurz auf ihren Rollstuhl. Genau diesen verletzlichen Moment nutzten zwei dreiste Diebe, um dem Pensionisten-Ehepaar die Tasche in der Sturgasse, Ecke Handelskai in der Leopoldstadt zu entwenden.

Wörterbuch nach Schlaganfall vermisst

Geld war zwar keines drinnen, aber mehrere Dinge, die für das Paar einen besonderen Wert haben. "Es ist wirklich bitter. Es befanden sich nicht nur die Reisepässe und ein Schlüssel meiner Eltern drin, sondern vor allem ein sehr wichtiges Verständigungs-Wörterbuch meiner Mutter", erzählt Tochter Alma P. (Name geändert) traurig. Die 46-Jährige saß wochenlang an dem notwendigen Übersetzer, den sie liebevoll gestaltete. "Meine Mutter kann ja nicht mehr sprechen. Mit dem Büchlein konnte sie aber zeigen, wie es ihr geht und was sie braucht."

Michael und Renate B. erstatteten Anzeige bei der Polizei. Doch auch drei Wochen später fehlt jede Spur von der Tasche und dem Buch. "Mein Vater hat die beide Diebe von hinten gesehen, aber nicht schnell genug reagiert", so Alma P. "Es waren zwei junge Männer, beide größer als 1,70 Meter. Einer trug eine helle, gemusterte Jacke", gibt die Tochter die Personenbeschreibung weiter. Die Familie hofft nun darauf, das Buch wiederzubekommen. "Damit kann niemand etwas anfangen, außer meine Mutter". Auch auf Facebook sucht Alma B. nach Hinweisen, doch bisher hat sich noch niemand gemeldet.