"Diskriminierung fühlen"

Wiener Frisör schneidet FPÖ-Wählern nicht die Haare

Wir müssen draußen bleiben, heißt es für FPÖ-Wähler bei einem Frisör in Wien-Mariahilf. Die FPÖ schäumt und fühlt sich geschnitten.

Claus Kramsl
Wiener Frisör schneidet FPÖ-Wählern nicht die Haare
Ein Frisör in Wien will keine Kunden, die FPÖ oder die deutsche AFD wählen.
zVg/iStock (Montage: "Heute")

Gibt's ein Recht auf Haarschnitt? Nein, meint offenbar ein Frisör in Wien-Mariahilf. Der sehr gut bewertete Betrieb – fünf von fünf Sternen – nahe der Mariahilfer Straße bietet Haareschneiden ab 20 Euro an, Waschen und Föhnen kostet ab 25 Euro, eine Dauerwelle ab 89 Euro.

Sie fühlen sich diskriminiert? Dann wissen Sie endlich mal, wie das ist.
Haarsalon-Betreiber

Das gilt freilich alles nicht für Menschen, die ihr Kreuzerl bei der FPÖ oder der deutschen Rechts-Partei AFD machen. Diese Kunden sind dezidiert nicht gewünscht, wie ein Zettel am Eingang des Frisörsalons deutlich macht. Darauf steht zu lesen: "Wenn Sie FPÖ/AFD wählen, lassen Sie sich die Haare bitte woanders schneiden. Sie fühlen sich diskriminiert? Dann wissen Sie endlich mal, wie das ist."

Kein Kommentar vom Frisör

Die Hintergründe zu dieser Einstellung gegenüber FPÖ- beziehungsweise AFD-Wählern und wie der Zettel bei seiner Kundschaft ankommt, sind leider nicht zu eruieren. Auf "Heute"-Anfrage wollte sich der Betreiber leider nicht äußern.

Entrüstung bei der FPÖ

Weniger schweigsam gibt sich die FPÖ. Gegenüber "Heute" heißt es: "Es ist ein skandalöser Akt der Scheinheiligkeit, dass ein Friseur im 6. Bezirk meint, sich als Hüter von Toleranz und Weltoffenheit aufzuspielen, indem er AfD- und FPÖ-Wähler von seinen Dienstleistungen ausschließt. Dieser Vorfall ist ein klassisches Beispiel für die Doppelmoral, die leider in bestimmten Kreisen unserer Gesellschaft vorherrscht. In einem demokratischen Österreich hat jeder das Recht, seine politische Meinung frei zu äußern und zu vertreten, ohne dafür diskriminiert oder ausgeschlossen zu werden. Die Handlung dieses Friseurs ist nicht nur intolerant, sondern auch ein Affront gegen die Grundprinzipien unserer Demokratie", so Leo Kohlbauer, Gemeinderat und Chef der FPÖ Mariahilf

Die FPÖ im 6. Bezirk verurteilt diese Vorgehensweise aufs Schärfste und fordert den Friseur auf, seine diskriminierende Politik zu überdenken und sich für sein undemokratisches Verhalten zu entschuldigen.
Leo Kohlbauer
FPÖ-Chef Mariahilf

"Wir als FPÖ stehen für die Freiheit des Einzelnen und die Achtung aller politischen Überzeugungen. Wir werden nicht zulassen, dass solche diskriminierenden und spalterischen Handlungen als normal oder akzeptabel angesehen werden. Die FPÖ im 6. Bezirk verurteilt diese Vorgehensweise aufs Schärfste und fordert den Friseur auf, seine diskriminierende Politik zu überdenken und sich für sein undemokratisches Verhalten zu entschuldigen. Die Freiheitliche Partei wird immer an vorderster Front stehen, um gegen solche Auswüchse von Intoleranz und Diskriminierung zu kämpfen", so Kohlbauer.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Frisör in Wien-Mariahilf weigert sich, FPÖ- und AFD-Wählern die Haare zu schneiden und lässt sie durch einen Zettel am Eingang deutlich wissen, dass sie anderswo hingehen sollen
    • Diese Entscheidung hat zu Entrüstung seitens der FPÖ geführt, die sie als diskriminierend und undemokratisch verurteilt
    • Der Frisör selbst hat sich zu dieser Kontroverse nicht geäußert
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    Akt.