Wien

Wiener Club Szene lernt jetzt, wo der Spaß aufhört

Das Projekt "Rettungsanker" und die Vienna Club Commission arbeiten nun zusammen für eine respektvolle Nachtkultur in Wien mit geschultem Personal.

Wien Heute
"Gewalt und sexuelle Belästigung haben in unserer Stadt keinen Platz“ so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ, links) und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
"Gewalt und sexuelle Belästigung haben in unserer Stadt keinen Platz“ so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ, links) und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
PID/David Bohmann

Etwas gegen unangebrachtes, übergriffiges Verhalten in der Clubkultur tun, kann man nur, wenn weiß, wo überhaupt die Grenzen sind. Darum lernt das Personal der Wiener Club Szene seit 2018, wo der Spaß aufhört. Clubs die bei dem 2018 initiierten Projekt "Ich bin dein Rettungsanker" mitmachen, positionieren sich gegen sexuelle Belästigung. Zur Kampagne gehören E-Learnings, Videos, Plakate und Flyer, die über das Symbol "Ich bin dein Rettungsanker“ aufklären. Bislang wurden mehr als 1.500 Mitarbeiter der Club- und Veranstaltungsszene im Rahmen der Kampagne geschult.

Ziel ist in der Wiener Club Szene durch Schulungen zum Thema sexuelle Belästigung das unbeschwerte Feiern und Tanzen zu sichern. 

Nach dem Club Volksgarten ist mit dem U4 nun ein weiterer Kooperationspartner aus der Lokalszene dazugekommen, der sich aktiv gegen sexuelle Belästigung im Lokal positioniert.

Neue Kooperation mit Rettungsanker

Bei der "Rettungsanker"-Schulung werden Mitarbeiter geschult, sensibel zu reagieren und zu unterstützen, wenn Frauen von sexueller Belästigung betroffen sind, erklärt Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Es müsse selbstverständlich sein, dass Frauen ein Konzert oder eine Party besuchen und unbeschwert genießen können. Es müsse selbstverständlich sein, dass ein Nein ein Nein ist, und es müsse selbstverständlich sein, dass Frauen, wenn sie sich belästigt fühlen, ernst genommen würden und keine Täter-Opfer-Umkehr stattfinde. Lokale, die bei der Kampagne "Rettungsanker" mitmachen, signalisierten klar: "Hier ist kein Platz für sexuelle Belästigung! Wichtig ist, dass jede Frau ernst genommen wird, wenn sie sich belästigt fühlt.", so Kathrin Gaál.

"Die neue Kooperation der Vienna Club Commission mit dem "Rettungsanker“ der Stadt Wien bietet allen interessierten Clubs und Veranstalterinnen und Veranstaltern die Möglichkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen. Ziel ist es, noch breiter als schon bisher Bewusstsein für die Themen Gewaltschutz und sexuelle Belästigung zu schaffen und konkrete Handlungsoptionen für Mitarbeiter*innen aufzuzeigen", so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.

Kein Raum für Belästigung in Wien

Damit gemeinsam mit den Clubbetreibern und Veranstaltern hilfreiche Maßnahmen gesetzt werden können, um Club- und Veranstaltungsräume als sichere Orte zu gestalten, wurde in einer Umfrage erst einmal erfragt, wo Sicherheitskonzepte überhaupt lückenhaft sind und welche Bedürfnisse die Besucher von Clubs und Veranstaltungsräumen haben. Die Vienna Club Commission arbeitet nun an Maßnahmen, die auf den Ergebnissen dieser Befragung basieren.

Die Kampagne "Ich bin dein Rettungsanker“ wurde am Donauinselfest 2018 auf Initiative von Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál gestartet. Partner in der Kampagne sind neben dem Donauinselfest, den Wiener Bädern, den Wiener Linien auch die mobilen Inselteams der Wiener Gewässer und die Wiener Lokalszene. Das Motto der Kampagne: "Wir schauen aufeinander und die Stadt schaut auf dich." Die Vienna Club Commission (VCC) ist die kostenlose Service- und Vermittlungsstelle für alle Akteure im Wiener Club- und Veranstaltungskontext. 

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