Wien ist ab jetzt ein echter Horror-Schauplatz

Mit "Beasts Like Us" startet jetzt am Valentinstag die allererste österreichische Produktion für Amazon Prime Video. Natürlich darf man sich jetzt nicht so etwas österreichisches wie "Braunschlag", "Vorstadtweiber" oder "Ein echter Wiener geht nicht unter" erwarten, sondern eben eine österreichische Serie, die für Österreich, Deutschland und die Schweiz produziert wurde. Aber auch wenn in der Show mehr Bundesdeutsch als Dialekt gesprochen wird: Die beiden Autoren der Serie sind Österreicher (Ernest Gold & Peter Bruck), die Wiener Rundfilm hat produziert und gedreht wurde auch zu einem großen Teil in Wien. 

Die achtteilige Serie verfolgt das unfreiwillig aufregende Leben der vier Mittzwanziger Natalie (Cosima Henman), Raffi (Jing Xiang), Simon (Jakob Schmidt) und Lukas (Benedikt Kalcher) in dem, was hier die "neue Para-Normalität" genannt wird: Monster und andere übernatürliche Wesen leben hier  - die Stadt Wien wird nicht namentlich erwähnt - Seite an Seite mit den Menschen, wenn auch nicht immer friedlich. Aber auch wenn die Vampire, Zombies und anderen Wesen eine große Gefahr für die Menschen darstellen, dürfen sich die Menschen aber nicht gegen die Biester wehren, denn eine neu aufgesetzte "Kreaturenrechts-Charta" verbietet das. Die sorgt übrigens auch dafür, dass die Wesen auch sonst nirgendwo diskriminiert werden dürfen. 

Vampire dürfen wegen ihrer Unsterblichkeit nicht in Pension gehen…

Wie in jeder Über-Bürokratie sorgt das aber auch für herrliche Blüten: So dürfen etwa unsterbliche Vampire auch nach 40 Jahren Arbeit nicht in Pension gehen oder Telekinetiker nicht in einem Porzellanladen arbeiten, alleine schon aus Versicherungsgründen. Natürlich gäbe es gegen vorherrschenden Zombievirus auch eine Impfung, aber Impfgegner werden auch in der "neuen Para-Normalität" schnell auf den Plan gerufen. Ja, die Corona-Zeit hat hier etliche Spuren in den Skripts hinterlassen…

Die vier Protagonisten müssen nicht nur ihren Alltag in dieser neuen Welt meistern, sondern wollen auch leben, Spaß haben und daten. Auch das wird aber durch die neuen Umstände nicht unbedingt erleichtert. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich bei "Beast Like Us" um eine Horror-Comedy-Serie handelt, die vor allem von der Absurdität der Situation lebt. Diversität trifft auf politische Über-Korrektheit, Blutkonserven als Schlummertrunk und "unabsichtlich" getötete Menschen, deren Hirne aber auch getrocknet super schmecken.  

Insgesamt ist "Beasts Like Us" ein amüsanter Genre-Mix, der mit absurdem Humor und vor allem wirklich fantastischen Masken besticht. Aktuell sind die Abenteuer der vier Antihelden auf jene acht Folgen beschränkt, die ab dem 14. Februar auf Amazon laufen, eine Fortsetzung scheint aber alles andere als ausgeschlossen zu sein. Dass es sich hier um die allererste österreichische Produktion für Amazon handelt, sieht man "Beasts Like Us" echt nicht an.

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