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Grippewelle: Großer Andrang bei Kinderärzten
Die Grippewelle hat in Wien ihren Höhepunkt erreicht. Drei Kinderarztpraxen müssen auch am Wochenende offen haben, da sie die Ambulanzen entlasten sollen.
Die Grippewelle hat Österreich weiter fest im Griff. Seit der ersten Jännerwoche steigen die Zahlen der Grippefälle stark in den Bundesländer an.
Besonders in Oberösterreich und in Tirol wurden bereits viele Fälle von Grippe registriert. Und auch in Wien hat die Grippewelle ihren Höhepunkt erreicht.
Viele Eltern verbrachten ihr Wochenende wegen kranker Kinder in Ambulanzen oder Ordinationen. Mindestens drei niedergelassene Kinderärzte müssen seit Jänner in Wien auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet haben.
Der Grund: Sie sollen vor allem in der Grippezeit die Spitalsambulanzen entlasten. Und der Andrang bei den Kinderärzten ist groß, wie ein Bericht von "Wien heute" zeigt.
Während es Anfang Jänner noch 5.100 neu Grippeinfizierte pro Woche gegeben hat, wurden Mitte Februar bereits 10.6000 Grippe-Neuerkrankungen in der Woche registriert. Bei besonders schweren Fällen müssen die Patienten auch im Spital bleiben.
Geringere Wartezeiten
Seit Jänner hat auch Kinderarzt Michael Sprung-Markes hat seine Ordination in Wien-Ottakring geöffnet. Laut Sprung-Markes waren im Vergleich zum letzten Jahr mehr Patienten in seiner Praxis.
"Ich glaube, dass einfach mehr Patienten schon davon wissen. Einerseits wird es ja über den Ärztefunkdienst transportiert, wenn die Patienten anrufen. Andererseits hängt es in den Ambulanzen in den Spitälern aus", so Sprung-Markes gegenüber "Wien heute".
Auch die Wartezeit sei bei Kinderärzten in Wien geringer, als im Spital. Das bestätigten auch die Eltern. "Wir waren gestern Abend in der Kinderambulanz und die Wartezeit ist zwei bis vier Stunden und ja - hier geht es schneller", so ein Vater in dem Bericht.
Der Mutter eines kranken Kindes wurde sogar im Krankenhaus empfohlen zu einem Kinderarzt zu gehen, da sie im Spital bis zu drei Stunden hätte warten müssen.
"Wichtig, dass Leute eine Auswahl haben"
Für Herbert Kurz, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Donauspital, spielt es aber nicht wirklich eine Rolle, ob Eltern mit ihren kranken Kindern eine Ambulanz oder einen Kinderarzt aufsuchen.
"Grundsätzlich ist es ganz wichtig, dass die Leute eine Auswahl haben, woanders auch noch hingehen zu können. Das wichtigste ist mir, dass Kinder die krank sind und hoch fiebern, von kompetenten Personen angeschaut werden", erklärt Kurz gegenüber "Wien heute".
Zwar habe man noch keine Statistiken, "aber das ist sicherlich in Wien eine tolle Versorgung", so der Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Donauspital. (wil)