Lange vermutet, jetzt bewiesen
Wie Stress deine Schuppenflechte triggert
Erstmals ist es Forschern gelungen, den direkten Zusammenhang von Stress und Schuppenflechte zu beweisen.
Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronische Hauterkrankung, von der über 6 Millionen Menschen in Europa betroffen sind. Typisch ist eine rasche Produktion von Hautzellen, die zu Schuppenbildung und Entzündungen führt. Es wird zwar seit langem vermutet, dass Stress eine Rolle bei der Verschlimmerung von Psoriasis spielt, doch Forschern aus Israel und Deutschland gelang nun erstmals der wissenschaftliche Beweis.
In der Studie wurde Mäusen menschliche Haut transplantiert, auf denen infolge psoriatische Läsionen induziert wurden. Nachdem sich die Läsionen nach einer oberflächlichen medikamentösen Behandlung zurückgebildet hatten, wurden die Mäuse 24 Stunden lang entweder einer Schall- oder einer Scheinbelastung ausgesetzt. Das Wiederauftreten der Psoriasis-Läsionen wurde dann über die folgenden 14 Tage verfolgt.
Psoriasis, umgangssprachlich auch Schuppenflechte genannt, ist eine nicht ansteckende, chronische Haut- und Gelenkerkrankung. Sie ist nach Neurodermitis die häufigste chronische Hauterkrankung. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht aber davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt – eine Entzündung der Haut in Wechselwirkung mit einem falsch reagierenden Immunsystem, das zu einer "Überproduktion" von Hautzellen führt, welche nicht richtig ausreifen. Sie treten in weiterer Folge als sogenannte Plaques (Schuppen) in Erscheinung.
Forscher glauben, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle beim Aufflackern der Hautkrankheit spielen. Niemand kann sich mit Schuppenflechte anstecken, aber jeder, der die genetische Veranlagung hat, kann sie bekommen. Es lässt sich auch nicht genau vorhersagen, wann und wie sich die Erkrankung äußern wird. Sowohl der Zeitpunkt der Ersterkrankung als auch Form, Schwere und Verlauf sind nicht vorhersagbar.
Symptome
Scharf begrenzte, gerötete und leicht erhabene Flecken auf der Haut, die jucken sind in der Regel die ersten Anzeichen der Hauterkrankung. Die Flecken sind meist mit silberweißen Schuppen bedeckt, die als Plaques bezeichnet werden.
Die Plaques zeigen sich bevorzugt auf folgenden Körperpartien: Ellenbogen, Knie, Kreuzbeingegend, Behaarter Kopf, Po und Gesäßfalte, Bereich hinter den Ohren, Bauchnabelregion. In einigen Fällen sind Füße und Fußsohlen, Hände, Finger und Fingerkuppen betroffen. Auch im Gesicht tritt Psoriasis auf, zum Beispiel an der Nase, an der Stirn, am Mund oder an Augen und Augenlidern. Auch im Intimbereich können Plaques auftreten.
Nicht heilbar, aber behandelbar
Die Schuppenflechte verläuft schubweise und ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Eine ganze Palette moderner Behandlungsmethoden steht zur Verfügung, die je nach Art und Ausprägung der Psoriasis angewendet werden. In jedem Fall sollten Betroffene ärztliche Hilfe aufsuchen.
Stress triggert Läsionen
Bemerkenswerterweise führte der Schallstress bei allen menschlichen Hauttransplantaten innerhalb von 14 Tagen zu einem Rückfall der psoriatischen Läsionen. Weiters erhöhten sich die Zahl entzündungsfördernder Botenstoffe und Biomarker für neurogene Entzündungen. Weitere Analysen zeigten, dass der Schallstress die Zahl an Immunzellen in der Haut signifikant erhöhte.
Auf den Punkt gebracht
- Erstmals haben Forscher aus Israel und Deutschland den direkten Zusammenhang zwischen Stress und der Verschlimmerung von Psoriasis wissenschaftlich bewiesen
- In einer Studie mit Mäusen, denen menschliche Haut transplantiert wurde, führte Schallstress innerhalb von 14 Tagen zu einem Rückfall der psoriatischen Läsionen und einer Erhöhung entzündungsfördernder Botenstoffe und Immunzellen in der Haut