Spekulationen um Modelgesicht
Wie sich der Körper nach Schwangerschaft verändert
Das Gesicht von Model Adriana Lima scheint sehr verändert. Liegt es an Botox & Co oder sind es Nachwirkungen ihrer Schwangerschaft im letzten Jahr?
Um das Aussehen des früheren Victoria's Secret-Supermodel Adriana Lima kursieren derzeit allerhand Gerüchte. Weil sich das Gesicht der 42-Jährigen im Bildvergleich extrem verändert haben soll, gehen im Netz die Wogen hoch. "Sie hat etwas mit ihrem Gesicht gemacht", begann ein Instagram-Kommentar. "Botox, Füller, sie ist nicht mehr dieselbe." "Was hast du mit deinem wunderschönen Gesicht gemacht?", fragte ein anderer Kommentator.
Die dreifache Mutter hat letztes Jahr ihr drittes Kind bekommen und weist sämtliche Kritik von sich. In einer Erklärung in Form einer Instagram-Story (nicht mehr online) hält sie fest: "Das Gesicht einer müden Mutter von einem Teenager-Mädchen, zwei Kindern im Vorschulalter, einem aktiven Jungen, einem Einjährigen, der gerade laufen lernt, und drei Hunden...danke für eure Sorge."
Lima ist nicht die erste Mutter, die nach der Geburt eines Kindes ein anderes Aussehen hat. Die meisten sind zwar nur vorübergehend, aber einige der Auswirkungen der Geburt begleiten eine Frau ihr ganzes Leben lang.
Hautveränderungen
Während der Schwangerschaft können auf dem Gesicht dunkle Hautflecken, so genannte Melasmen, auftreten. Auch Muttermale und Sommersprossen können dunkler werden. Sie sind auf eine Zunahme des Pigments Melanin zurückzuführen, das Haaren und Haut Farbe verleiht. Die dunklen Flecken verblassen oft nach der Geburt, aber manche Frauen mit Melasma können die Flecken jahrelang behalten. Melanin ist auch für die Linea nigra – lateinisch für "schwarze Linie" – verantwortlich, eine dunkle Linie, die sich während der Schwangerschaft über den Bauch bis zum Schambereich zieht. Sowohl die Linea negra als auch das Melasma können durch hautaufhellende Cremes aufgehellt werden.
Postpartaler Haarausfall
Frauen verlieren in der Regel während der Schwangerschaft weniger Haare, weshalb viele werdende Mütter feststellen, dass ihr Haar während der Schwangerschaft dicht und glänzend ist. Grund ist der Anstieg der weiblichen Hormone. Doch nach der Geburt kommt die Kehrseite: Viele Frauen ärgern sich, dass ihnen die Haare ausfallen. Das liegt daran, dass sich der Hormonspiegel wieder normalisiert. Der Haarausfall stabilisiert sich etwa innerhalb eines Jahres.
Varizen und Krampfadern
Geschwollene, schmerzende und blau gefärbte Krampfadern entstehen durch den zusätzlichen Druck, den das Baby auf die Blutgefäße der Mutter ausübt, insbesondere in den unteren Extremitäten. Sie treten typischerweise an den Beinen, der Vulva oder dem Rektum auf, wo sie Hämorrhoiden bilden. Ist das der Fall, wird zu Stützstrümpfen geraten, langes Sitzen mit übereinandergeschlagenen Beinen ist zu vermeiden und die Beine hochzulegen, wann immer dies möglich ist. Ob die Gefäßprobleme nach der Schwangerschaft wieder verschwinden, ist Glückssache.
Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen treten auf, wenn entstehen, wenn das Bindegewebe der Haut stark gedehnt wird und in weiterer Folge die kollagenhaltigen Fasern im Gewebe reißen. Es kommt zu irreparablen Rissen in der Unterhaut. Sie bleiben ein Leben lang bestehen, werden mit der Zeit aber heller. Vorbeugen lässt sich, indem man die Haut (mehrmals) täglich eincremt. Vor allem, wenn eine Schwangerschaft bekannt wird.
Veränderungen der Brustgröße
Hormonell bedingt, vergrößert sich während und nach der Schwangerschaft die Brust, weil die Brustdrüsen Milch produzieren. Nach dem Stillen eines Kindes schrumpfen die Brüste normalerweise wieder zur Ausgangsgröße. Jedoch klagen viele Frauen nach dem Abstillen über Elastizitätsverlust und Hängebrust. Die gute Nachricht ist, dass das Stillen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, senken kann. Laut einer 2002 veröffentlichten Studie sinkt das Brustkrebsrisiko einer Frau mit jedem Jahr, in dem sie ihr Kind stillt, um etwa 4 Prozent.
Veränderungen im Gesicht
"Der Baby Glow", den viele Frauen während der Schwangerschaft zeigen, ist laut Johns Hopkins Medicine das Ergebnis einer erhöhten Durchblutung und Ölproduktion. Andere Veränderungen im Gesicht - wie ein "geschwollenes" oder runderes Aussehen - sind das Ergebnis von Flüssigkeitseinlagerungen, die sich auch an den Beinen und Füßen zeigen können. Und bei manchen Frauen erscheint die Nase größer oder leicht geschwollen. Dies ist das Ergebnis einer erhöhten Durchblutung der Schleimhäute, einschließlich der Schleimhäute in der Nase und den Nebenhöhlen.
Füße wachsen
Eine Sache, die nach der Schwangerschaft nicht wirklich verschwindet, ist das Wachstum der Füße, das auf das zusätzliche Gewicht, das mit der Schwangerschaft auftritt, und das Hormon Relaxin zurückzuführen ist, so das Journal of Bone and Joint Surgery. Relaxin – wie der Name schon sagt – sorgt dafür, dass sich Knochen, Bänder und andere Gewebe während der Geburt entspannen und dehnen können. Aber Relaxin wirkt auf alle Gewebe im Körper, auch auf die Füße, die sich während der Schwangerschaft ausdehnen und abflachen.