TV-Aufregung
"Wie Playstation!" Finale im ORF aus Vogelperspektive
Der ORF überrascht beim Cupfinale in Klagenfurt mit einer neuen Kameraperspektive. Kommentator Kastner-Jirka erklärt die ungewohnten Bilder.
Der ORF zeigt den mit Spannung erwarteten Cupfinal-Kracher Rapid gegen Sturm, zeigt sich dabei experimentierfreudig. Einen Gutteil der knallhart geführten Zweikämpfe der beiden Rivalen sehen die Fans vor den Fernsehern aus der Vogelperspektive.
Das Öffentlich-Rechtliche hat sich für eine neue Seilkamera entschieden, die Bilder aus großer Distanz in die Wohnzimmer liefert. Viel Überblick, wenig Details: Vor allem bei Strafraumszenen fällt es schwer, bei den ungewohnten Bilder das Spielgerät und die Action zu erfassen.
Nach wenigen Spielminuten spricht Kommentator Boris Kastner-Jirka den TV-Elefanten im Raum an, beschreibt die neue Perspektive so: "Ähnlich, wie Sie das vielleicht von der Playstation kennen." Gemeint ist die Fußball-Simulation EA Sports FC, vormals FIFA, in der Zocker gerne für mehr Übersicht auf dem Feld auf die Tele-Kamera aus großer Distanz zurückgreifen.
So werde das Finale noch hochwertiger eingefangen und übertragen, so der TV-Mann sinngemäß. In den sozialen Medien fallen die Reaktionen gemischt aus. Das Finale sei nicht der richtige Zeitpunkt für Experimente, lautet der Tenor der Kritiker.
Speziell bei Abstößen ist viel grün, wenig Action auf den Bildschirmen zu sehen. Das wird diesem Spiel, mit krachenden Tacklings, großen Emotionen und Zweikämpfen im Sekundentakt nicht immer gerecht.
Update: In der zweiten Hälfte scheint das mäßige Feedback bis zur Regie vorgedrungen zu sein. Nachdem die neue Kamera in Halbzeit eins mehrmals dutzende Sekunden am Stück ohne Schnitt verwendet wurde, verzichtet der ORF nach dem Seitenwechsel praktisch zur Gänze darauf.