Nun vor Gericht
Wie auf Netflix: Betrüger flog Privatjet, zahlte nichts
Ein 25-Jähriger nahm sich die Serie "Inventing Anna" zum Vorbild – er buchte Privatjets, übernachtete in Luxushotels. Die Rechnungen blieben offen.
Schein und Sein gehen oft weit auseinander – so auch bei einem jungen Kärntner (25). Der ehemalige BZÖ-Funktionär spielte den reichen Geschäftsmann, blendete so private Flugfirmen und Hotels. Laut Anklage soll er 24 Privatjet-Flüge gebucht haben – ohne jemals dafür zu bezahlen. Oftmals blieb es auch nur beim Versuch. Inspirieren ließ er sich angeblich von der Netflix-Serie "Inventing Anna" über eine russische Hochstaplerin.
Ohne Geld im Privatjet nach Ibiza
Der 25-Jährige flog samt Frau und Kind im Privatjet von Klagenfurt nach Ibiza, Überweisungen täuschte er mit Screenshots vor. Ein Flug alleine kostet rund 15.000 Euro. Bei seinen Reisen übernachtete der Kärntner nur in den besten Hotels. Er gab an, auf Geschäftsreise zu sein und gaukelte den Hotels vor, die Übernachtung über seine Werbeagentur abzurechnen. Diese gab es gar nicht mehr, 28 Hotelaufenthalte blieben unbezahlt.
Tiefer Absturz ins Gefängnis
Vor Gericht zeigte sich der ehemalige Nachwuchspolitiker geständig. Am Donnerstag (29.2.) wurde er wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs in Klagenfurt schuldig gesprochen. Das Urteil: 40 Monate Haft, dazu kommen sieben Monate Haft aus einer früheren Strafe. Den tatsächlichen Schaden von 90.000 Euro muss er bezahlen. Der Spruch ist noch nicht rechtskräftig.