Innere Blutungen, Organschäden
WHO-Alarm wegen Dengue-Fieber – Fälle in Österreich
Die Zahl der Dengue-Infizierten habe in diesem Jahr eine besorgniserregende Höhe erreicht, warnt die WHO. Auch hierzulande wurden mehr Fälle gemeldet.
Übertragen durch Mückenstiche, breitet sich das lebensgefährliche Dengue-Fieber immer weiter aus. Vor allem in diesem Jahr steigen die Fälle rasant, ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt.
Alleine bis Ende April seien bereits 7,6 Millionen Fälle in 90 Ländern gemeldet worden. 3,4 Millionen davon wurden bestätigt. In mehr als 16.000 Fällen seien die Menschen schwer erkrankt, 3.000 seien gestorben. Das berichtete die WHO am Donnerstag in Genf. Im gesamten Jahr 2023 sind vergleichsweise 4,5 Millionen Fälle der Viruserkrankung gemeldet worden.
Kein wirksames Medikament
Das Dengue-Fieber ist eine virale Krankheit, die in tropischen und subtropischen Klimazonen von Stechmücken übertragen wird und lebensgefährlich sein kann. Bisher gibt es kein wirksames Medikament, es kann daher nur eine symptomatische Behandlung des Fiebers und der Schmerzen erfolgen.
Das Virus wird von infizierten Stechmücke der Gattung Aedes, hauptsächlich Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), aber auch Aedes albopictus (Tigermücke) übertragen und verbreitet.
Immer mehr Fälle in Österreich
Während die meisten Fälle nach wie vor in Südamerika - mit Brasilien an der Spitze - registriert werden, gibt es auch in Österreich immer mehr Infektionen mit dem gefährlichen Virus. "2023 wurden in Österreich 171 Fälle gemeldet. Im 1. Quartal 2024 waren es 65 Fälle", bestätigt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf "Heute"-Nachfrage.
Bislang seien die Dengue-Virus-Infektionen jedoch ausnahmslos bei Reise-Rückkehrern aus Endemie-Gebieten diagnostiziert worden.
Übertragungen in Italien
In Europa sei die brasilianische Überträgerin von Dengue, die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, noch nicht heimisch. In großen Teilen Europas, besonders im Süden, habe sich allerdings die Asiatische Tigermücke, Aedes albopictus, ausbreiten können, die das Dengue-Virus ebenfalls übertragen kann, heißt es von Seiten der AGES.
"In Frankreich, Italien und anderen europäischen Ländern, wo bereits Populationen der Asiatischen Tigermücke etabliert sind, gab es bereits lokale Dengue-Fälle." Im Jahr 2023 habe es sich dabei in Italien um 80 Fälle gehandelt.
Infektionskrankheiten, die weltweit durch Mücken übertragen werden
Innere Blutungen, Organschäden
Typisch bei einer Infektion seien Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- oder Gelenkschmerzen. In ungefähr ein bis fünf Prozent der Fälle kommt es zu einem schweren Verlauf, mit inneren Blutungen, Organschäden und im schlimmsten Fall einem tödlichen Ausgang.
Auf den Punkt gebracht
- Die WHO warnt vor einer besorgniserregenden Zunahme von Dengue-Infektionen weltweit, auch in Österreich wurden mehr Fälle gemeldet
- Die Zahl der Fälle stieg rasant an, mit 7,6 Millionen Fällen bis Ende April, von denen 3,4 Millionen bestätigt wurden
- In Österreich wurden 2023 171 Fälle und im ersten Quartal 2024 65 Fälle gemeldet, die ausschließlich bei Rückkehrern aus Endemie-Gebieten diagnostiziert wurden
- In Europa gab es bereits lokale Dengue-Fälle in Ländern wie Italien, wo die Asiatische Tigermücke, die das Dengue-Virus übertragen kann, heimisch ist