Wetter

Wetter-Sturz und halber Meter Neuschnee in Österreich

Eine Kaltfront zieht über Österreich und lässt dabei nicht nur die Temperaturen in den Keller rasseln, sondern bringt dabei auch jede Menge Schnee.

André Wilding
Österreich darf sich jetzt wieder auf viel Schnee einstellen.
Österreich darf sich jetzt wieder auf viel Schnee einstellen.
März, Bernd / Action Press / picturedesk.com (Symbolbild)

Eine Schnee-Walze nimmt jetzt Kurs auf Österreich und verwandelt dabei wieder weite Teile des Landes in eine Winterlandschaft! Der Tiefdruckeinfluss nimmt in der Alpenrepublik weiter zu, einmal noch wird es am Freitag aber recht mild. Am Abend erreicht schließlich dann die Kaltfront des Tiefs "Yigit" das Land – und diese leitet eine kalte Wetterphase ein.

Mit Eintreffen einer Kaltfront aus Nordeuropa sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen in der kommenden Nacht auf Samstag rasch auf 1.000 bis 700 Meter ab. Am Samstag hält die Zufuhr kältere Luft an und spätestens in der Nacht auf Sonntag sinkt die Schneefallgrenze meist bis in die tiefsten Tallagen", erklärt UBIMET-Experte Michele Salmi auf Nachfrage von "Heute".

Schnee kehrt zurück

Mit Verstärkung eines Italientiefs werde es dann auch im äußersten Süden – Unterkärnten, Südweststeiermark – zu leichtem Schneefall kommen. "Im nördlichen und östlichen Flachland ist kein nennenswerter Schnee in Sicht, hier gehen allerdings am Wochenende zahlreiche Schnee- und Graupelschauer nieder, die lokal auch gewittrig ausfallen und zumindest vorübergehend selbst im Flachland für eine kurze weiße Überraschung sorgen könnten", so der Meteorologe weiter.

Österreich darf sich in den kommenden Tagen also wieder über Schnee freuen – aber wie viel von der weißen Pracht wird eigentlich kommen? Salmi: "Der Schwerpunkt liegt eindeutig in den Nordalpen zwischen dem Bregenzerwald / Arlberggebiet und dem Salzkammergut / der Tauernregion. Hier sind oberhalb von rund 1.000 Meter von Freitagabend bis Sonntagabend insgesamt 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee in Sicht."

In etwas tieferen Lagen der Nordalpen vor allem zwischen den Kitzbüheler Alpen und dem Salzkammergut werde es aber auch vielerorts um zehn bis 15 Zentimeter geben und selbst im Inntal und in Salzburg-Stadt muss man bis Sonntag zumindest mit einer dünner Schneedecke rechnen. "Auch im Mühl- und Waldviertel, in der Rax-Schneeberg Region sowie in Unterkärnten und in der Südweststeiermark ist ein wenig Schnee in Sicht", erklärt der Wetter-Experte.

Kommt Schnee bis nach Wien?

Und darf sich auch die Bundeshauptstadt über Schnee freuen? "In Wien ist kein nennenswerter Schnee in Sicht. Allerdings sind sowohl am Samstag als auch am Sonntag bei leichten Plusgraden ein paar Schnee- und Graupelschauer einzuplanen. Mit diesen kann es besonders in den westlichen Bezirken vorübergehend auch etwas glatt werden, eine dauerhafte Schneedecke ist aber ausgeschlossen", stellt Salmi klar.

Was allerdings nicht ausgeschlossen ist, sondern bereits feststeht: Österreich wird sich nicht nur auf Schnee einstellen müssen, sondern auch auf einen wahren Temperatursturz, denn es wird wieder deutlich frischer! "Am Wochenende sind tagsüber nur noch leichte Plusgrade im einstelligen Bereich in Sicht, in den Nordalpen oberhalb von rund 700 Meter setzt sich Dauerfrost durch. Da es auch sehr windig sein wird, werden die gefühlte Temperaturen in den Niederungen auch tagsüber um den Gefrierpunkt liegen", erklärt der Meteorologe.

Minus 15 Grad in Österreich

Und: "Nach der äußerst milden Phase der letzten Tage werden wir den Kontrast deutlich spüren. Nachts muss man vor allem ab Samstagabend verbreitet mit leichtem Frost rechnen, allerdings lässt die unbeständige und windige Witterung eine ordentliche nächtliche Abkühlung vorerst nicht zu. Erst in der ersten Hälfte der neuen Woche sind aufgrund einer generellen Wetterberuhigung Tiefstwerte zwischen -5 Grad im Flachland und -10 Grad inneralpin in Reichweite."

In manchen, prädestinierten und höher gelegenen Tallagen werde laut Salmi höchstwahrscheinlich auch die -15-Grad-Marke geknackt. Die Schuld für den Kälteeinbruch liege laut Salmi bei einem ausgeprägten Hochdruckgebiet mit Kern bei Schottland namens "Hazel". Es bleibt am Wochenende stur an seinem Platz und blockiert die Zufuhr milderer Atlantikluft nach Mitteleuropa.

"Aufgrund der gleichzeitig zunehmenden Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeerraum dreht die Strömung bei uns auf Nord bis Nordost und in der Folge gelangen deutlich kältere Luftmassen aus Nordeuropa in den Alpenraum", so der Wetter-Experte weiter.

Der Ausblick

Die neue Woche bringt eine rasche Wetterberuhigung mit sich. Am Montag sind zu Beginn letzte Schneeschauer in den Nordalpen einzuplanen, doch bereits gegen Mittag trocknet es auch hier endgültig ab und die Woche verläuft nach derzeitigem Stand trocken und häufig sonnig. Nur der äußerste Süden des Landes könnte zur Wochenmitte hin neuerlich unter den Einfluss eines weiteren Mittelmeertief geraten, diese Entwicklung ist aber momentan noch sehr unsicher.

Die Temperaturen verbleiben allerdings auf einem spätwinterlichen Niveau und bewegen sich nur sehr langsam zurück zu normalen Werten hin. "In der Früh muss man somit verbreitet mit Frost rechnen, tagsüber bleibt die 10-Grad-Marke das höchste der Gefühle", erklärt der UBIMET-Experte.

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