Wetter

Tempo 112 – so heftig trifft Sturm-Peitsche Wien & NÖ

Wien und Niederösterreich wurden in der Nacht auf Mittwoch von einem heftigen Sturm getroffen. Am Buchberg wurden Windspitzen von 112 km/h gemessen.

Feuerwehrleute bei der Beseitigung eines Sturmschadens. Symbolbild.
Feuerwehrleute bei der Beseitigung eines Sturmschadens. Symbolbild.
Getty Images

Eine "relativ rasche Abfolge von Warm- und Kaltfronten" rauscht aktuell über das Wiener Becken. Eine gefährliche Mischung, denn die Region wird dadurch von einem Sturm regelrecht durchgepeitscht. Windspitzen zwischen 90 und 110 km/h erwartete UBIMET-Meteorologen Andreas Demel im Vorfeld. Auch "orkanartige Böen" könnten dabei sein, warnte er im Gespräch mit "Heute".

Bereits ab 20 Uhr ging es los, lautstark pfiff der Wind durch die Wiener City. Auf der Jubiläumswarte wurden Windspitzen von bis zu 108,4 km/h registriert, immerhin noch 100,1 km/h waren es auf der Hohen Warte (198m). Auf der Westseite des Wiener Waldes fiel der Sturm allerdings noch etwas heftiger aus.

Aktuell gemessene Windspitzen (22 Uhr) des Sturmereignisses in der Nacht auf 1. Februar 2023.
Aktuell gemessene Windspitzen (22 Uhr) des Sturmereignisses in der Nacht auf 1. Februar 2023.
ZAMG / GSA

So wurde auf dem Buchberg (460m) in Niederösterreich von einer Böe der bisherige Tagesrekord aufgestellt, 112,3 km/h wurden an der dortigen Station der GSA, ehemals ZAMG, gemessen.

Am fast drei Mal so hohen Hirschenkogel am Semmering an der Grenze zur Steiermark waren es noch 106,6 km/h, in Mariazell (864 m) immer noch steife 98,3 km/h.

Sturm-Warnungen weiter aufrecht

Aus diesem Grund wurden von der Unwetterzentrale UWZ bereits im Vorfeld von Wien bis hinunter zum Mariazellerland Warnungen ausgegeben. Im Wiener Becken gilt Warnstufe Rot:

Aktuelle Sturmwarnungen für Wien und Niederösterreich. Im Wiener Becken gilt bis zum Morgen des 1. Februars 2023 Warnstufe Rot.
Aktuelle Sturmwarnungen für Wien und Niederösterreich. Im Wiener Becken gilt bis zum Morgen des 1. Februars 2023 Warnstufe Rot.

Bis Mittwochmorgen dürfte der Wind weiter an den Fensterläden rütteln. Die gute Nachricht: ab Mitternacht soll sich die Kraft der Böen zumindest etwas abschwächen. Die Warnungen bleiben bis in die Morgenstunden aufrecht.

Die weitere Prognose im Detail

Allerdings weht auch sonst verbreitet im Norden und den exponierten Lagen am Alpenostrand kräftiger Westwind. Zudem beginnt es am Abend oberhalb von 500 bis 600 m erneut zu schneien. In der Nacht auf Mittwoch kommen so vom Salzkammergut bis zur Eisenwurzen in Summe bis zu 10 cm Neuschnee zusammen.

Am Mittwoch stauen sich entlang der Alpennordseite vom Tiroler Unterland bis in die östlichen Voralpen einige Schneeschauer, im Donauraum und im östlichen Flachland ziehen Regenschauer durch. Je nach Intensität liegt die Schneefallgrenze zwischen 500 und 800 m. Im Süden bleibt es hingegen unter Nordföhneinfluss trocken und häufig sonnig. An der Alpennordseite macht sich weiter lebhafter bis kräftiger, in Böen auch stürmischer Nordwestwind bemerkbar. Die Temperaturen steigen auf 3 bis 10 Grad, mit den höchsten Werten im Südosten.

Der Donnerstag zeigt sich wieder vermehrt von seiner trüben und winterlichen Seite. Im Bergland schneit es häufig und kräftig bis in viele Täler, nur im Rhein- und Inntal mischt sich vermehrt Regen dazu. Am meisten Neuschnee ist in der Arlbergregion, sowie vom Pinzgau über die Dachsteinregion bis ins Mariazellerland zu erwarten.

Im östlichen Flachland und ganz im Süden ziehen nur einzelne Regen- und Schneeregenschauer durch, ab und zu scheint die Sonne. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 1 und 9 Grad.

Schnee-Schneise im Anmarsch

Der Freitag startet weit verbreitet unter dichten Wolken und vom Tiroler Unterland bis ins Mostviertel schneit es oberhalb von 500 bis 700 m weiter kräftig. Im Tagesverlauf verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt dann in die Osthälfte des Landes, während es im Westen allmählich abtrocknet. Nördlich der Alpen frischt der Westwind lebhaft bis kräftig, lokal auch stürmisch auf.

Danach folgt schon der nächste Niederschlagshammer: In den Staulagen der Alpen droht laut Wetter-Experten eine wahre Schnee-Schneise, die "teilweise 1,5 bis 2 Meter Schnee" bringen soll.

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