Wetter

Aus für ZAMG nun fix – was jetzt alles anders wird

Seit mehr als 170 Jahren ist die ZAMG ein Fixpunkt der heimischen Wetter-Forschung – ab 2023 trennt man sich vom geschichtsträchtigen Namen.

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    Das Sonnblick-Observatorium, Österreichs höchstgelegene meteorologische Beobachtungsstation, besteht seit 1886.
    Das Sonnblick-Observatorium, Österreichs höchstgelegene meteorologische Beobachtungsstation, besteht seit 1886.
    JFK / EXPA / picturedesk.com

    Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik – kurz ZAMG – wird es bald so nicht mehr geben. Das im Jahr 1851 als "k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus" gegründete Institut ist den Österreichern vor allem durch seine tagesaktuellen Wetterprognosen und Klimaauswertungen bekannt. Am 2. März 1904 folgte der Wechsel zu dem nun seit Generationen bekannten Namen.

    Mit alledem soll bald Schluss sein. Wie jetzt die "Salzburger Nachrichten" berichten, wird mit dem neuen Jahr auch ein neues Kapitel in der Geschichte der ZAMG aufgeschlagen. In zwei Wochen schon, mit 1. Jänner 2023, soll der fast 120 Jahre alte Name abgelegt werden. 

    Die ZAMG soll demnach mit der 1849 gegründeten Geologischen Bundesanstalt (GBA) zusammengelegt werden. Gemeinsam will man sich dann "GeoSphere Austria" nennen. "Mit dem Kürzel GSA wird bereits hantiert, es gilt aber noch als inoffiziell", heißt es in dem Bericht.

    Das aktuelle Logo der ZAMG. Der Name und das Kürzel werden am 1. Jänner 2023 Geschichte sein.
    Das aktuelle Logo der ZAMG. Der Name und das Kürzel werden am 1. Jänner 2023 Geschichte sein.
    ZAMG

    Kampf um den Namen

    Die Reaktionen auf das Ende des traditionsreichen Namens seien unterschiedlich ausgefallen. Als "ratlos" beschreibt Zentralbetriebsratsobmann Norbert Blaumoser gegenüber den "SN" die Stimmungslage in der Belegschaft. Man habe lange um Logo und Kürzel gekämpft und Vorschläge eingebracht. "Aber es hat alles nichts genützt. Deshalb ist die Wehmut schon groß."

    In der Chefetage betont man lieber die Vorteile: "Zuerst war da schon ein weinendes Auge. Aber im Grunde sehe ich es pragmatisch. Man muss einfach die Chancen sehen. Es gibt genügend Themen, wo die Verschränkung Sinn macht", wird der interimistische ZAMG-Chef Andreas Schaffhauser im Bericht zitiert. Konkret spricht er etwa Warnsysteme bei Extremwetter oder erneuerbare Energien als Themenkomplexe an.

    "Fusion auf Augenhöhe"

    Vorrangig wird es erst einmal ein neuer Anstrich sein: "Alles bleibt, wie es ist", betont Schaffhauser. Die Hohe Warte in Wien-Döbling, wo die ZAMG bisher beheimatet ist, bleibe der Firmensitz der neuen GSA. Dort habe man auch nach der "Fusion auf Augenhöhe" genug Platz für die rund 340 Mitarbeiter der ZAMG und 130 der GBA.

    Wie groß die Veränderung tatsächlich werden, kann die Belegschaft noch nicht abschätzen. Diese sollen aber nur struktureller Natur sein. Kündigungen werde es nicht geben, sagt Blaumoser: "Es werden alle übernommen". Mittelfristig soll sogar der Personalstand ausgebaut werden.

    Mehr Geld vom Bund werde es in absehbarer Zeit aber "nicht spielen", heißt es derweil vom Direktor der Geologischen Bundesanstalt Robert Supper dazu. Auch er sieht "große Chancen": "Es ist für uns wahrscheinlich leichter als für die Leute bei der ZAMG."

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