Wetter
ORF-Star schockt nach Unwetter: "Natur schlägt zurück"
Ein Mittelmeer-Unwetter hat in Österreich massive Schäden angerichtet, es gab 5 Tote. "Die Natur schlägt zurück", warnt ORF-Expertin Christa Kummer.
Völlig unerwartet rauschte am Donnerstag ein Unwetter, das sich über Korsika und Sardinien gebildet hatte, auch scheinbar ungebremst über Österreich hinweg. Innerhalb von Sekunden brachen Orkan-Böen los, die Bäume entwurzelten und Dächer abdeckten. In Kärnten und Niederösterreich gab es Todesopfer.
Die schockierenden Ereignisse waren klarerweise auch das bestimmende Thema in der ZIB2 mit Moderator Martin Thür auf ORF2. Neben drei Außenkorrespondenten, die über die Lage vor Ort berichteten, erklärte ORF-Klimatologin Christa Kummer im Studio, wieso dieses verheerende Extremereignis in Österreich niemand kommen gesehen hatte.
"Wie eine Zündschnur"
Eine der Ursachen dieses heftigen Unwetters sei die fortlaufende Erwärmung des Mittelmeeres in den letzten Monaten . Die Wassertemperatur war durch die extreme Hitzewelle stellenweise auf bis zu 30 Grad angestiegen.
"Das Mittelmeer hat ordentlich Energie tanken können. Es ist sehr heiß. Das bedeutet: Es ist sehr viel Luftfeuchtigkeit vorhanden und damit eine irre Dynamik in der Luft." Das nun aufgetretene Italientief sei "wie eine Zündschnur" und ein "massiver Auslöser" gewesen, erklärt die Wetter-Expertin mit einem untermalenden Finger-Schnalzer.
Dass dieses Unwetter sich auch in Österreich so derart entladen hat, sei für sie "sehr unerwartet und überraschend" gewesen. "Da muss ich leider sagen, die Prognosekarten haben das überhaupt nicht drin gehabt. Man sieht, wie extrem auf kleinem Raum dann eine Dynamik entstehen kann, die auch zum Teil nicht prognostizierbar ist."
"Die Natur schlägt zurück"
Auf den Klimawandel als möglichen Auslöser solch schwerer Elementarereignisse angesprochen, betonte Kummer, dass es immer mehrere Ursachen gebe. "Summa summarum stimmt es, dass Extremwetterereignisse intensiver werden, bedingt durch die Erderwärmung".
Doch auch viele andere Dinge würde da reinspielen: "Was machen wir Menschen? Wir versiegeln die Böden, wir betonieren zu, wir asphaltieren, wir begradigen, wir greifen in die Natur ein, wir behandeln die Natur so, als ob wir sie wie eine Michelangelo-Figur zurecht schnitzen wollen", holt die Klimatologin aus, um ihre Ausführung in einem flammenden Fazit zu gipfeln:
"Die Natur schlägt jetzt einfach zurück! Der Mensch wird in seine Schranken gewiesen!", donnert Kummer. Wir alle müssten wieder lernen, zurückzustecken, die Natur zu lesen und unseren Lebensstil ändern. Nicht nur in Österreich, sondern global. "Und das sind alle gefordert, alle Länder dieser Erde... Sonst kriegen wir das nicht hin!