Orkan-Unwetter verursacht Verkehrskollaps in Österreich

Nachdem die Gewitterfront zuerst über Sardinien und Norditalien gefegt war, traf sie am Nachmittag auch auf Kärnten, die Steiermark und später, schon leicht abgeschwächt auch Niederösterreich.

Im Kärntner Bezirk Wolfsberg wurden zwei Kinder von umstürzenden Bäumen erschlagen, zahlreiche weitere Menschen wurden schwer verletzt. Das Rote Kreuz gab Bezirksalarm aus, auch Kräfte aus umliegenden Bezirken wurden angefordert.

Abseits dieser menschlichen Tragödie standen die Feuerwehren der Region wegen umgestürzter Bäume, abgedeckter Dächer und sogar gefällten Hochspannungsmasten im Dauer-Großeinsatz. Das Unwetter sorgte zudem für einen Kollaps auf Autobahnen und im Schienenverkehr.

Bäume blockieren Autobahnen, Tunnel gesperrt

Die A2 Südautobahn ist seit kurz vor 16 Uhr in Richtung Italien gesperrt, der Verkehr werde von der Polizei bei Wolfsberg Süd abgeleitet, meldet die Asfinag. Die Feuerwehren seine bereits im Einsatz, um die Bäume zu entfernen: "Es sind zwischen Wolfsberg und Griffen sicher an die 30 Bäume umgestürzt", berichtet Autobahnmeister Robert Schrammel. "Wir haben die Stämme im ersten Schritt mit einem Lkw und Schneepflug von der Fahrbahn geschoben.“"Im Anschluss werden die Bäume von den Feuerwehren so zerkleinert, dass sie von einem Holzunternehmen abtransportiert werden können. Die Dauer der Sperre konnte nicht direkt abgeschätzt werden.

Probleme mit der Energieversorgung gibt es aufgrund des Unwetters auch bei der Tunnelkette Pack, die beiden Tunnel Kalcherkogel und Mitterberg mussten daher in beiden Richtungen gesperrt werden. Aus Sicherheitsgründen wurde keine Umleitung über die Bundesstraße eingerichtet.

Betroffen ist auch die A9 Pyhrnautobahn in der Steiermark – ein Baum stürzte bei der Mautstelle Gleinalm auf die Fahrbahn. Die A9 ist daher in Richtung Graz gesperrt, der Verkehr wird ab St. Michael über die S6 Semmering Schnellstraße und die S35 Brucker Schnellstraße umgeleitet. Auch zwischen Kalwang und Treglwang sorgen umgestürzte Bäume für eine Sperre in Richtung Norden/Voralpenkreuz. Der Verkehr wird bei Kalwang abgeleitet.

Züge fahren nicht mehr

Auch die ÖBB mussten ihren Betrieb in den Bundesländern Kärnten, Steiermark und Osttirol unterbrechen. Das Unwetter hatte die Stromversorgung auf den Strecken stark in Mitleidenschaft gezogen, berichtet die "Kleine Zeitung". Ersatz durch Dieselloks sei nicht möglich, weil umgestürzte Bäume die Schienen blockieren würden.

Ein Betroffener wurde bei Bad Gastein vom Unwetter überrascht und schaffte es noch klitschnass in den Bahnhof. Dort dann die Ernüchterung. Nichts ging mehr: "Ersatzverkehr nicht möglich, bitte alternative Reisemöglichkeiten wahrnehmen", schallte es alle fünf Minuten aus den Lautsprechern. Der Rat der ÖBB-Mitarbeiter vor Ort: "Heute geht ganz sicher nix mehr, ich täte eine Unterkunft suchen"...