Ukraine
Westen ändert Strategie – so soll Putin gestürzt werden
Das Massaker von Butscha hat den Westen zu einer Strategie-Änderung veranlasst. So soll Kreml-Despot Wladimir Putin gestürzt werden.
Obwohl schon zuvor Berichte über brutale Kriegsverbrechen der Russen die Runde machten, sind es die schrecklichen Bilder aus Butscha, die rund um den Globus für Entsetzen sorgen. Das mutmaßliche Massaker russischer Soldaten an der zivilen Bevölkerung des Hauptstadtvorortes hat nun auch den Westen veranlasst, neue, noch härtere Sanktionen gegen Russland zu beschließen.
Doch wer kann Wladimir Putin noch stoppen? Freiwillig wird der Präsident, der Russland de facto auf Lebenszeit regieren wird, seinen Posten nicht räumen. "Dieser Typ ist brutal. Was in Butscha passiert, ist empörend.", wetterte US-Präsident Joe Biden (79) in Reaktion auf das Massaker und fordert, den Ex-KGB-Spion vor ein Kriegsverbrechertribunal zu stellen.
Auch in unserem Nachbarland Deutschland zieht die Staatsspitze eine rote Line: Mit Putin könne es keine Rückkehr zu normalen Beziehungen zu Russland geben, berichtet die "Bild" unter Berufung auf die Bundesregierung. Deshalb ändere der Westen nun seine Strategie gleich auf zwei Wegen:
Energieboykott
Bisher waren die Sanktionen so angelegt, dass der Kreml zur Aufgabe seiner Invasion gezwungen werden sollte. Aus dem Skalpell wird nun aber offenbar ein Holzhammer. Ab sofort sollen sie "die russische Wirtschaft destabilisieren und schwächen", sagt der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Gelingen soll das mit einem Energieboykott, das auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der EU vorantreibt. In einem ersten Schritt wurde am Mittwoch ein Embargo auf Kohle-Importe aus Russland verhängt.
Das solle der russischen Wirtschaft so sehr schaden, dass die Oligarchen um ihren Status fürchten müssten und gegen Putin aufgehetzt werden. Zahlreiche Besitzungen im Ausland, darunter mehrere Superyachten, wurden ja bereits beschlagnahmt.
Panzer-Lieferungen
Europa verschärft auch seine Gangart bezüglich der Waffenlieferungen. Habe man bisher noch "den Preis für Putin erhöhen" wollen, so arbeitet man laut "Bild" ab sofort darauf hin, die russische Armee im Feld zu besiegen. Zusätzlich zu den bisher verschifften Abwehrwaffen wollen die Amerikaner, Großbritannien und auch Deutschland auch schwere Waffen wie Panzer liefern.
Das Ziel müsse sein, "dass Putin diesen Krieg verlieren muss – auch, um ihn vor weiteren militärischen Abenteuern abzuhalten", erklärt Ralf Fücks, Chef des Zentrums Liberale Moderne der Zeitung.
Milliarden für die Ukraine
Die US-Behörden haben am Dienstag noch einmal 100 Millionen Dollar freigegeben, um der Ukraine mehr Javelin-Raketen zu liefern. Insgesamt unterstützen die Vereinigten Staaten die Ukraine damit mit Kriegsgerät im Wert von 1,7 Milliarden Dollar gegen die russischen Invasoren. Aus allen EU-Staaten zusammen sind es bisher rund eine Milliarde Euro – allerdings flossen seit Kriegsbeginn auch 35 Milliarden Dollar nach Russland als Entgelt für Gas, Öl und Kohlelieferungen.
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