Bis zu 5 Jahre Verspätung

Westbahn-Expansion in den Süden ausgebremst

Ab Ende 2025 wollte die Westbahn bis nach Kärnten fahren. Doch nun verzögern sich die ehrgeizigen Südbahn-Pläne um bis zu fünf Jahre.

David Winter
Westbahn-Expansion in den Süden ausgebremst
Am Wallersee fährt die Westbahn, die Verlängerung bis zum Wörthersee verzögert sich mehrere Jahre.
Foto: Westbahn

Die Westbahn wird doch nicht zur Südbahn – zumindest vorerst nicht! Vor wenigen Monaten stellte die Westbahn ihre ehrgeizigen Pläne vor. Schon ab Ende des kommenden Jahres sollten die Züge auch der Südstrecke rollen, wie  Geschäftsführer Posch in der Zib 13 bestätigte – "Heute" berichtete. Laut Medienberichten verzögert sich die Expansion nun um mehrere Jahre.

Bei der zuständigen Aufsichtsbehörde "Schienen Control" wurde die neue Westbahn-Trasse auf Südstrecke mit Fahrplanwechsel 2025 angemeldet, berichtet die "Kleine Zeitung". Fünf Züge pro Richtung sind auf der Südbahn laut "Kleiner Zeitung" zwischen Wien und Villach angemeldet.

Westbahn-Züge Richtung "eher 2030"

Für die täglichen Verbindungen sind Zwischenhalte in Graz und Klagenfurt vorgesehen. Losgehen könnte es theoretisch mit Eröffnung des Koralmtunnels zwischen der Steiermark und Kärnten. Gegenüber der "Krone" betonte die Westbahn aber, dass es handelt sich dabei nur um "grundsätzliche Anmeldungen und Überlegungen handele, um keine Fristen zu versäumen".

Der ÖBB-Konkurrent sieht auf der Südstrecke "besonders viel Potenzial", erklärte Unternehmenssprecher Ademir Jatic kürzlich. Bis dieses ausgeschöpft wird, dürfte es aber noch Jahre dauern. "Derzeit sieht es also eher nach 2030 aus", erklärte Jatic.

Grund sollen die Doppelstockzüge der Westbahn sein: Diese seien vorerst zu hoch für die Südbahnstrecke. Erst mit Freigabe des Semmering-Basistunnels im Jahr 2030 wird sich dies ändern. "Eine herkömmliche Beschaffung, wo die Züge erst produziert werden müssen und zugelassen werden, das geht sich in der kurzen Zeit nicht aus", so Posch. Auch beim Mieten von fremden Zügen sei die Westbahn noch einige Schritte entfernt, heißt es.

Heuer noch nach Stuttgart

Im Westen läuft die Expansion hingegen besser: Ab Dezember nimmt die Westbahn weiter Kurs auf Deutschland. Mit Fahrplanumstellung im heurigen soll eine neue Direktverbindung über München, Augsburg und Ulm nach Stuttgart kommen. Zum Start soll es zwei Mal täglich von Wien Westbahnhof in Richtung der deutschen Metropole und retour gehen.

Die Westbahn-Vorstände Thomas Posch (l.) und Florian Kazalek führen die Expansion des ÖBB-Konkurrenten voran.
Die Westbahn-Vorstände Thomas Posch (l.) und Florian Kazalek führen die Expansion des ÖBB-Konkurrenten voran.
Foto: Westbahn

Parallel wird die Verbindung nach Vorarlberg (aktuell fährt die Westbahn morgens von Bregenz nach Wien, am Nachmittag wieder retour) um eine zusätzliche Tagesrandverbindung erweitert und die Fahrtzeit ins Ländle um "insgesamt rund eine Stunde" verkürzt.

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Westbahn muss ihre Expansionspläne in den Süden um bis zu fünf Jahre verschieben, da die Doppelstockzüge vorerst zu hoch für die Südbahnstrecke sind
    • Die geplante Eröffnung des Koralmtunnels Ende 2025 wird die Situation voraussichtlich erst ab 2030 ändern
    • Im Gegensatz dazu läuft die Expansion der Westbahn nach Deutschland besser, da ab Dezember eine neue Direktverbindung nach Stuttgart geplant ist
    dkw
    Akt.