Ausbreitung in Österreich

West-Nil-Virus – Fälle innerhalb einer Woche verdoppelt

Die Erkrankung wird von Gelsen auf Menschen übertragen und kann tödlich verlaufen. Bis 27. August gab es 11 bestätigte Fälle, eine Woche später 21.

Heute Life
West-Nil-Virus – Fälle innerhalb einer Woche verdoppelt
In Österreich haben sich 18 Personen mit dem West-Nil-Virus infiziert.
Jan Woitas / dpa / picturedesk.com

Das West-Nil-Virus breitet sich weiter aus - auch in Österreich. Am 27. August 2024 meldete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) noch elf bestätigte Fälle, von denen sich neuen Personen innerhalb des Landes angesteckt haben dürften. Mit Stand 3. September 2024 waren es bereits 21 infizierte Personen. Das ist fast eine Verdoppelung der Fälle innerhalb einer Woche.

"In Österreich haben sich bis dato 18 Personen mit West-Nil-Virus infiziert. Zwei weitere haben sich im Ausland infiziert, bei einer Person ist der Infektionsort noch in Abklärung", heißt es von Seiten der AGES auf "Heute"-Nachfrage. Von Inlandansteckungen betroffen sind demnach das Burgenland (8 Fälle), der Osten Niederösterreichs (9 Fälle) und Wien (1 Fall). Zehn Fälle wurden bei routinemäßigen Untersuchungen von Spenderblut identifiziert. Zehn weitere Fälle wurden aufgrund neurologischer Symptomatik diagnostiziert und stationär behandelt. Die importierten Fälle kommen aus Kroatien und Ungarn.

Durch Gelsen übertragen

Dennoch sei das Risiko, sich in Österreich anzustecken und zu erkranken, derzeit immer "noch sehr gering", beschwichtigt die AGES. Die Infektionen treten in den Sommermonaten auf, da die Übertragung über Stechmücken der Gattung Culex erfolgt. Im vergangenen Jahr gab es in Österreich einen einzigen West-Nil-Virus-Fall.

Dem Gesundheitsministerium zufolge verlaufen 80 Prozent der Infektionen asymptomatisch. 20 Prozent der Infizierten haben grippeähnliche Symptome wie etwa plötzliches, hohes Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Symptomen, eventuell Schnupfensymptomen, Lymphknotenschwellungen und Hautflecken.

"In Einzelfällen kommt es zu neurologischen Verlaufsformen, die mit Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns, Bewusstseinstrübung, Koordinationsstörungen, Schluckbeschwerden, extreme Müdigkeit und Schwindel kombiniert mit Verhaltens- und Persönlichkeitsänderungen einhergehen können", so die AGES. Immunschwächere Personen und jene über 50 Jahre haben ein höheres Risiko, die schwere Form der Krankheit zu entwickeln. Es gibt keinen zugelassenen Impfstoff. Infizierte Menschen können das Virus überdies nicht auf andere übertragen.

Todesfälle in Europa

Einen Anstieg der Fälle gibt es allerdings nicht nur in Österreich. In zwölf weiteren europäischen Ländern gab es dieses Jahr laut dem "European Centre for Disease Prevention and Control" bereits West-Nil-Virus-Erkrankungen, etwa auch in Deutschland, Spanien und Griechenland.

Die Karte zeigt die bestätigten West-Nil-Virus-Fälle in Europa bis 29. August 2024.
Die Karte zeigt die bestätigten West-Nil-Virus-Fälle in Europa bis 29. August 2024.
ECDC

Alleine in Italien gab es in diesem Jahr bereits 76 Infektionen und zwei Todesfälle gemeldet. Im Jahr davor waren es 283 Infizierte und 17 Todesfälle.

Auf den Punkt gebracht

  • Das West-Nil-Virus breitet sich in Österreich weiter aus, wobei sich die Zahl der bestätigten Fälle innerhalb einer Woche von 11 auf 21 verdoppelt hat
  • Die Infektion, die durch Stechmücken übertragen wird, tritt vor allem im Burgenland, dem Osten Niederösterreichs und Wien auf, wobei das Risiko einer Ansteckung laut AGES derzeit noch als gering eingestuft wird
red
Akt.