Von Insekten geplagt
Wespen-Attacke auf NEOS-Chefin bei ORF-"Sommergespräch"
Auftakt für die ORF-"Sommergespräche": Am Traunsee machte sich NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger für Steuersenkungen und Regierungsbeteiligung stark.
Traunsee statt Wien-Landstraße, ORF statt Puls 24 – am Montagabend startet auch der Österreichische Rundfunk mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger seine "Sommergespräche" anlässlich der Nationalratswahl im Herbst 2024. Moderiert von ZiB2-Anchor Martin Thür, wurde das Gespräch rund eineinhalb Stunden vor Ausstrahlungstermin aufgezeichnet. Der Sender beharrte aber darauf: Es gehe dabei nur ums Sonnenlicht, gezeigt werde alles ungeschnitten. Die NEOS-Chefin machte sich im Interview erneut für Steuersenkungen in Österreich stark.
Gestartet wurde aber mit Privatem: "Je älter ich werde, desto mehr wird die Stadt mir zu viel", so Meinl-Reisinger, sie brauche aber auch die lebhaftere Stadt. Und sie wehrte sich gegen die Behauptung, dass ihre Partei im ländlichen Regionen "fremdeln" würde: "Die größten Zugewinne haben die NEOS in den Gemeinden", dort gebe es auch die größten Wachstumsmöglichkeiten. Es brauche aber Mut, um gegen etablierte Parteien aufzutreten, die seit Jahren in den Gemeinderäten vertreten seien, aber "ich sehe da viel Potenzial", so Meinl-Reisinger.
"Hier sind unglaublich viele Wespen"
Könne man seine Kinder guten Gewissens in eine öffentliche Schule in Wien schicken? "Ja, durchaus", man sehe, dass "die Schulen eine hohe Qualität und die Lehrer ein hohes Engagement" haben, so die NEOS-Chefin. Dank NEOS-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr werde die Ganztagsbetreuung an Wiener Schulen ausgebaut, zudem werde das Angebot nun in Wien kostenlos. Den von ihr vor einigen Jahren attestierten "Brand" im Wiener Schulsystem habe man löschen können, so die NEOS-Chefin, "aber wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen".
Ein riesiges Problem sei der Familiennachzug und die dadurch notwendigen Containerklassen, so die NEOS-Chefin. Das Beispiel einer Bekannten, deren Tochter nicht das Gymnasium besuchen konnte, zeige, dass trotz vorhandener Fähigkeiten "nicht alle Kinder die gleichen Chancen haben", so Meinl-Reisinger. Es passiere aber auch in Hinsicht von Sprachförderung und Betreuung ausländisch-stämmiger Kinder "unglaublich viel", so die NEOS-Chefin, es gehe aber darum, die Qualität der Betreuung zu verbessern und die Zahl der Betreuer zu erhöhen. UNtervochen wurde die NEOS-Chefin von einer Wespen-Attacke: "Liebe Zuschauer, hier sind ganz viele Wespen, wie überall in Österreich, wenn Sie mich wachteln sehen, es sind die Wespen."
NEOS-Chefin will von Zuwanderern "mehr verlangen"
Es brauche eine bessere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bund, so Meinl-Reisinger, denn das Ergebnis sollte das Beste für die Schüler sein und kein Zeigen des Bildungsministers auf die Stadt Wien. "Mehr Geld geht immer", so Meinl-Reisinger. Aber: Wiederkehr sei mit einem Rekordbudget ausgestattet, statt des Fingerzeigens brauche es aber Zusammenarbeit, zum Beispiel bei "Sanktionen für Eltern, die absolut nicht gewillt sind, bei der Bildung ihrer Kinder mitzuarbeiten". Bei der Integration müsse weg von rein freiwilligen Regeln und "Klartext sprechen, ich glaube, wir müssen mehr verlangen".
Drei Dinge seien es konkret, so die NEOS-Chefin, Zuwanderer müssten sich "an unsere Werte halten", die deutsche Sprache lernen ("hat man etwas schleifen lassen") und "dass wir erwarten können, dass jemand arbeitet und seine Steuern zahlt". Diese Forderungen und ein Schulfach "Mit unseren Werten leben" könne aber nur ein Bildungsminister umsetzen, so Meinl-Reisinger, "dazu wäre es höchst an der Zeit". Dieses Fach solle zusätzlich zum Religionsunterricht stattfinden und schon in den Volksschulen beginnen, so die pinke Parteichefin – Wiederkehr hatte sich mit der Forderung des Schulfachs anstatt des Religionsunterrichts in der Vergangenheit in die Nesseln gesetzt.
Auf den Punkt gebracht
- NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger machte beim ORF-"Sommergespräch" am Traunsee Werbung für Steuersenkungen und Regierungsbeteiligung
- Sie betonte auch die Erfolge ihrer Partei in ländlichen Gebieten und sprach über Bildungsfragen in Wien
- Während des Gesprächs wurde sie von einer Wespen-Attacke unterbrochen