Sport

Werdenigg: "Die Politiker haben nichts gelernt!"

Heute Redaktion
Teilen

Wie sollen ÖSV und Politik mit der Missbrauchs-Affäre um Ski-Legende Toni Sailer umgehen? Ex-Skiprofi Nicola Werdenigg spricht über die Aufarbeitung.

Die Missbrauchs-Affäre rund um Toni Sailer erhitzt die Gemüter. Die Ski-Legende soll 1974 eine Polin misshandelt haben, die Politik intervenierte zu Gunsten Sailers und verhinderte damit wohl einen handfesten Skandal. Wie man nun damit umgehen soll, daran scheiden sich die Geister. Einerseits wird volle Aufarbeitung gefordert, aber auch von einer Schmutzkübel-Kampagne gegen eine verstorbene Ikone ist die Rede. Auch Nicola Werdenigg hat eine Meinung.

Nichts gelernt?



"Namhafte aktive Politiker haben aus der Vergangenheit scheinbar nichts gelernt", schreibt sie in einem Gastkommentar im "Kurier". "Sie kritisieren die Veröffentlichung der Recherchen. Anstatt die Vertuschungsvorgänge, die sich damals zugetragen haben, zu untersuchen und offenzulegen, setzen sie die alte Maschinerie erneut in Gang."

Kritik an Aufdeckung

Werdenigg spielt damit wohl auf die Äußerungen von Sportminister HC Strache an. In einer Aussendung verurteilte der FPÖ-Bundesparteiobmann "entschieden die miese Kampagne gegen das Andenken der österreichischen Skilegende Toni Sailer". Aber auch Michaela Dorfmeister, wie Werdenigg früher aktive Athletin im ÖSV, meinte: "Es ist nicht angebracht, ein Idol derart zu beschmutzen."

ÖSV gefordert



Werdenigg dagegen meint: "Die neuerliche Veröffentlichung war richtig und wichtig. Männerbünde, bestehend aus Sportfunktionären und Politikern, verhinderten die Aufklärung einer schweren Anschuldigung. Sie setzten sich über Gesetze und Rechte jeder Art hinweg. Auch der ÖSV muss endlich Verantwortung übernehmen." (heute.at)