St. Pölten
"Werden benutzt" – Hilfsverein sauer über Betrüger
Seit Jahren kümmert sich Sabine Häupl um Bedürftige, doch in letzter Zeit stößt es ihr öfter sauer auf. Denn: Viele faken ihre Not.
Seit mittlerweile neun Jahren führt Sabine Häupl aus Sankt Pölten den Verein "Menschen in Not - Engel helfen". Zu ihr kommen Bedürftige um Jacken, damit sie nicht frieren und Mütter mit Kindern, die nach der Flucht aus einer gewalttätigen Beziehung vor dem Nichts stehen und nur noch das besitzen, was sie am Körper tragen. Sie organisiert Babykleidung und Spielsachen für die Kleinen, ihre Weihnachtsaktion für das St. Anna Kinderspital ist bei den kleinen Patienten mittlerweile schon legendär.
Immer mehr Betrugsmaschen
Doch in den letzten Jahren bemerkt Häupl eine Entwicklung, die ihr gar nicht gefällt: Immer öfter kommt es zu Hilfsanfragen von Menschen, die eigentlich gar keine Hilfe bräuchten, sondern das Angebot des Vereins ausnützen, um Gratis-Sachspenden zu bekommen oder finanzielle Unterstützung bei den monatlichen Rechnungen, um das eigene Geld dann für anderes auszugeben.
"Bin voll eingefahren"
Immer öfter würden sich auch Menschen, die helfen, bei ihr melden und berichten, man sei "voll eingefahren". "Was glaubt ihr, wie viele ich ablehnen muss, weil sie nicht einsehen, dass Miete/Strom und Lebensmittel und Babynahrung vor Zigaretten, Red Bull und Googleplay Karten stehen sollten", schreibt sie jetzt verzagt auf Facebook.
Insbesondere, wenn es um das Wohl der Kinder gehe, müsse man das "Leben von Grund auf ändern", so die Niederösterreicherin und richtet sich an jene, die "greifen, obwohl sie es nicht brauchen": "Aber bitte hört auf die gutherzigen Menschen da draußen auszunutzen!", so Häupl.
„Da darf sich niemand mehr wundern, wenn keiner mehr spenden/helfen möchte.“
Genaue Prüfung
Aus diesem Grund prüft sie jene Personen, die sich an sie wenden, ganz genau. Es gehe schließlich um Spendengelder.
An all jene, die gerne helfen, hat sie ebenfalls eine Nachricht: "Passt auf euch und euer gutes Herz auf! Nicht jeder, der um Hilfe bittet, braucht diese wirklich. Und das macht mich als Obfrau von 'Menschen in Not' wirklich traurig! Denn da darf sich niemand mehr wundern, wenn keiner mehr spenden/helfen möchte."