Urlauber aufgepasst!

Wer hier Wespen tötet, zahlt zehntausende Euro Strafe

Im Urlaub drohen für das Töten von "besonders geschützten" Wespen Zehntausende Euro Strafe. Auch hierzulande gibt es je nach Art verschiedene Regeln.

Newsdesk Heute
Wer hier Wespen tötet, zahlt zehntausende Euro Strafe
In Deutschland drohen im Extremfall bis zu 65.000 Euro bis zu 5.000 Euro für das Töten von Wespen. (Symbolbild)
Getty Images

Durch die Hammer-Hitze diesen Sommer ist auch die Zahl der Wespen explodiert. "Man kann davon ausgehen, dass es noch ein starkes Wespenjahr wird", erklärte Insektenforscher Martin Schwar kürzlich im "Heute"-Interview. Wenn das Verjagen nicht klappt, versucht manch einer die Insekten einzufangen oder zu töten. Doch Achtung, es drohen bis zu 65.000 Euro Strafe.

Zwar haben Wespen im Ökosystem eine wichtige Rolle und jagen etwa Schädlinge wie Blattläuse oder Mückenlarven. In den Artenschutzverordnungen gelistet und damit nicht gesondert geschützt, sind hierzulande aber nicht nur wenige Wespenarten, heißt es auf der Website des Umweltbundesamtes.

Diese Regeln gelten in Österreich

Zwei der problematischsten Arten sind in keinem Bundesland geschützt: die gemeine und die deutsche Wespe. Die Hornisse ist in den Artenschutzverordnungen von Kärnten, Salzburg, Vorarlberg gelistet. Aber auch nicht geschützte frei lebende Tierarten ein allgemeiner Schutz. Das bedeutet, diese Tiere dürfen nicht mutwillig bzw. ohne gerechtfertigten Grund beunruhigt, verletzt oder getötet werden, warnt das Umweltbundesamt.

Bis zu 65.000 Euro Strafe für Wespen-Töter

In Deutschland stehen alle wild lebenden Tiere unter Naturschutz. Ohne triftigen Grund dürfen auch Wespen, Bienen oder Hornissen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Wenn du das im Urlaub missachtest, drohen teils empfindliche Bußgelder. Wie "Heute" berichtete, sind es in Bayern für die meisten Wespenarten bis zu 5.000 Euro. Doch das ist noch lange nicht das Ende. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen reichen die Bußgelder für die gängigen Wespenarten sogar bis zu 50.000 Euro.

Noch weiter gehen die Strafen bei "besonders geschützte" Wespen. Dazu zählt etwa die Kreiselwespen oder Kopfhornwespen. Hier starten die Strafen bei 5.000 Euro in Rheinland-Pfalz reichen dann bis zu 50.000 Euro in den allermeisten Ländern. Bußgeld-Kaiser ist Brandenburg mit einer Strafandrohung von 65.000 Euro.

In der Praxis keine Hammer-Strafen

Allerdings handelt es sich bei den Mega-Strafen in Deutschland lediglich um einen allgemeinen Bußgeldkatalog. Die tatsächlichen Strafen dürften bedeutend geringer ausfallen und würden im Einzelfall nach dem Ermessen der Behörden entschieden, wie das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen gegenüber dem Medium "Correctiv" erklärte.

Interessant: Trotz zehntausenden Euro angedrohter Strafe gab es in Nordrhein-Westfalen zwischen 2013 und 2018 nur ein einziges  Verwarngeld in Höhe von 45 Euro für die Zerstörung eines Wespennestes. Die 50.000 Euro Höchstmaß seien kein realistisches Bußgeld für das Töten einer einzelnen Wespe, so das Umweltministerium zu "Correktiv".

Auf den Punkt gebracht

  • Im Urlaub drohen hohe Strafen von bis zu 65.000 Euro für das Töten von "besonders geschützten" Wespenarten, die durch die Hitze dieses Sommers stark vermehrt sind
  • Obwohl Wespen im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen, dürfen sie ohne triftigen Grund nicht gefangen, verletzt oder getötet werden, was zu empfindlichen Bußgeldern führen kann
  • Allerdings handelt es sich bei den angedrohten Strafen in Deutschland lediglich um einen allgemeinen Bußgeldkatalog, und die tatsächlichen Strafen dürften im Einzelfall deutlich geringer ausfallen
red
Akt.