Obstruktive Schlafapnoe
Wer das isst, schnarcht weniger
Eine gesunde vegane oder vegetarische Ernährung kann laut einer neuen Studie das Risiko für Atemaussetzer während des Schlafens reduzieren.
Menschen, die sich gesund und pflanzlich ernähren und einen hohen Anteil an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Nüssen zu sich nehmen, leiden seltener an obstruktiver Schlafapnoe (OSA) – so das Ergebnis einer neuen Studie. Das Forscherteam der Flinders University in Australien führte eine der ersten groß angelegten Analysen des Zusammenhangs zwischen pflanzlicher Ernährung und OSA-Risiko durch.
Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist eine ernst zu nehmende schlafbezogene Atemstörung Menschen mit OSA schnarchen oft laut, ihre Atmung setzt während der Nacht wiederholt aus. Das lässt sie unter Umständen öfter pro Nacht erwachen. Dies führt nicht nur zu Müdigkeit, sondern kann laut Ärzten auch das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöhen.
Über 14.000 Daten ausgewertet
Für die im ERJ Open Research veröffentlichte Studie wurden Daten von mehr als 14.000 Personen verwendet, die an der US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey teilgenommen hatten. Die Teilnehmer gaben an, was sie in den letzten 24 Stunden gegessen hatten. Danach wurden sie in eine der drei Gruppen kategorisiert:
1. Menschen, die sich gesund pflanzlich ernährten (einschließlich Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Tee und Kaffee)
2. Menschen, die sich reich an tierischen Lebensmitteln ernährten (einschließlich tierischer Fette, Milchprodukte, Eier, Fisch oder Meeresfrüchte und Fleisch)
3. Menschen, die sich ungesund pflanzlich ernährten (einschließlich raffiniertem Getreide, Kartoffeln, zuckergesüßten Getränken, Süßigkeiten, Desserts und salzigen Speisen)
Die Teilnehmer beantworteten außerdem einen Fragebogen, mit dem ermittelt werden sollte, ob sie wahrscheinlich an OSA leiden.
19 Prozent geringeres OSA-Risiko bei veganer Ernährung
Menschen, die den höchsten Anteil pflanzlicher Lebensmittel zu sich nahmen, hatten ein um 19 Prozent geringeres Risiko, an OSA zu leiden, verglichen mit Menschen, die sich am wenigsten von pflanzlichen Lebensmitteln ernährten. Auch diejenigen, die sich überwiegend vegetarisch ernährten, hatten ein geringeres Risiko. Allerdings hatten jene Probanden, die sich viel von ungesunden pflanzlichen Lebensmitteln ernährten, ein um 22 Prozent höheres Risiko als diejenigen, die nur geringe Mengen dieser Lebensmittel zu sich nahmen.
"Es könnte sein, dass eine gesunde pflanzliche Ernährung Entzündungen und Fettleibigkeit reduziert. Dies sind Schlüsselfaktoren für das OSA-Risiko. Eine Ernährung, die reich an entzündungshemmenden Bestandteilen und Antioxidantien ist und wenig schädliche Nahrungsbestandteile enthält, kann die Fettmasse, Entzündungen und sogar den Muskeltonus beeinflussen, die alle für das Risiko obstruktiver Schlafapnoe relevant sind", wird der leitende Forscher, Dr. Yohannes Melaku, zitiert.
Genetisch und/oder verhaltensbedingt
Risikofaktoren für obstruktive Schlafapnoe können genetisch und/oder verhaltensbedingt sein. Für OSA stehen Behandlungen zur Verfügung, und Patienten können auch bestimmte Schritte unternehmen, um ihren Zustand zu verbessern. Dazu gehört, auf das Rauchen zu verzichten, ein gesundes Gewicht zu halten und körperlich aktiv zu bleiben.