Fast sechs Mio. Euro Schulden
Weniger Fleischkonsum – bekannte Marke ist jetzt pleite
Sie sind in vieler Munde: die bekannten "Kletzerln". Nun ist der Erzeuger der kleinen Hartwürste pleite. Die Schulden betragen mehrere Millionen Euro.
Kaum ein Tag vergeht mehr ohne neue Hiobsbotschaft aus der Wirtschaft: Erst am Dienstag wurde bekannt, dass der Schärdinger Golfclub in die Insolvenz geschlittert ist. Die Ursache: Einnahmenausfälle nach massiven Mitgliederaustritten.
Jetzt die nächsten schlechten Neuigkeiten: Die Kletzl Fleischwaren GmbH mit Sitz in Aspach (Bez. Braunau) hat ein Sanierungsverfahren beantragt. Die Schulden betragen rund 5,6 Millionen Euro. Das Vermögen ist vorerst nicht bekannt.
Von der Pleite des Erzeugers und Händlers betroffen: 36 Mitarbeiter. Dazu kommen noch 118 Gläubiger, teilte der KSV mit.
Die Gründe für die Misere: In der Corona-Pandemie fiel ein Großabnehmer aus Deutschland weg. Zusätzlich kam es angesichts geänderter Ernährungsgewohnheiten auf zunehmend vegetarische und vegane Lebensmittel zu Umsatzeinbrüchen.
Kletzl passte zwar die Produktionskapazitäten und den Personalstand an. Die gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie konnten aber nicht an die Endverbraucher weitergegeben werden.
Gespräche mit Investoren
Laut Creditreform ist der Weiterbetrieb des Unternehmens zeitlich begrenzt gesichert. Eine Entscheidung über die Zukunft müsse zeitnah getroffen werden, bis dahin werde kostendeckend produziert. Investorengespräche laufen.
Finanzieller Absturz, Chef tot
Auch über die Werbeagentur Como in Pasching (Bez. Linz-Land) wurde ein Sanierungsverfahren eröffnet. Die Firma konnte bis 2021 Gewinne erwirtschaften. Danach erfolgte aber laut KSV "der finanzielle Absturz".
Der hauptsächliche Grund: Der verstorbene ehemalige Geschäftsführer nahm "Kredite für Privatzwecke" und schloss "betrieblich unbrauchbare Fahrzeug-Leasingverträge" ab.
Auf den Punkt gebracht
- Die Kletzl Fleischwaren GmbH mit Sitz in Aspach (Bez
- Braunau) hat Insolvenz angemeldet, da sie mit Schulden in Höhe von rund 5,6 Millionen Euro zu kämpfen hat
- Die gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie, der Wegfall eines Großabnehmers aus Deutschland und veränderte Ernährungsgewohnheiten führten zu Umsatzeinbrüchen und dazu, dass 36 Mitarbeiter und 118 Gläubiger von der Pleite betroffen sind
- Investorengespräche laufen, um den Weiterbetrieb des Unternehmens zu sichern