Tierisch abscheulich
Welt-Galgo-Tag! So sehr leiden spanische Windhunde
Spanien zeichnet sich in der EU nicht unbedingt durch große Tierliebe aus. Traditionen scheinen auch 2024 wesentlich wichtiger.
Wenn eine einzelne Hunderasse sogar einen speziellen Gedenktag bekommt, muss es ziemlich schlecht um sie stehen. Am 1. Februar sollen wir uns an eine spanische Windhunderasse, den Galgos Espaniol, erinnern – denen geht es nämlich gar nicht gut im eigenen Land, da sie von jedem bestehenden Tierschutzgesetz ausgenommen wurden.
Was ist ein "Galgo"?
In Österreich zählen "Galgos" eher zu den Exoten, obwohl es sich um sehr ruhige, devote und auch sehr anhängliche Vierbeiner handelt. Im Tierschutz fällt ihr Name allerdings öfter, da man vor allem seit Zusammenschluss der EU auch in Österreich um die Tierrechte dieser Windhunde kämpft. Bereits in der Antike für die Hasenjagd gezüchtet, kommt dieser Sichtjäger auf 65 Stundenkilometer, die er auch mit großer Wendigkeit erreicht.
„Das alles passiert in Europa. Doch weiß kaum jemand davon. Obwohl die Galgos ganzjährig unseren Schutz und unsere Aufmerksamkeit verdienen, möchten wir am Welt-Galgo-Tag besonders auf die Missstände hinweisen“
In Spanien sind aber vor allem die Ausbildungsmaßnahmen und die Haltungsbedingungen der Galgos eine einzige Katastrophe. Per Gesetz fallen sie aber als "Jagd und Gebrauchshund" unter die Nutztiere, weshalb es also ohne rechtliche Konsequenzen völlig in Ordnung ist, seinen Hund beispielsweise an die Stoßstange des Autos zu binden um die Geschwindigkeit für Jagd oder Windhunderennen zu "trainieren". Sind sie zu langsam, lässt man sie eben liegen und bedient sich des Nächsten aus dem Wurf.
Momentan ist Spanien das einzige EU-Land, in dem die Verwendung von Galgos für die Jagd noch immer legal ist, auch wenn im März 2023 der spanische Kongress in Madrid ein neues Tierschutzgesetz verabschiedete. Da diese Hunderasse allerdings aufgrund Boykott der Jagdlobby ausgenommen wurde, sind Misshandlungen, mangelhafte Versorgung und auch Tierquälerei offenbar völlig normal und werden weder angezeigt noch bestraft.
Gut Aiderbichl schreit auf
Problematisch ist die starke und mächtige Jagdlobby in Spanien, auf deren Stimme auch die Ausnahme der Galgos vom neuen Tierschutzgesetz zurückzuführen ist. Um dieser starken Lobby etwas entgegenzusetzen, stehen inzwischen viele Vereine gemeinsam für den Schutz der Galgos ein. "Auch Gut Aiderbichl möchte zusammen mit dem Windhund-Netzwerk e.V., Tierschutzverein Silencio e.V. sowie Tierschutz Spanien e.V. ein Zeichen für den Tierschutz setzen", so Dieter Ehrengruber. "Deshalb waren wir jetzt auch beim Galgo-Marsch in Köln vertreten. Denn nur wenn wir den Galgos eine starke, öffentliche Stimme geben, kann dieses Tierleid zukünftig verhindert werden!"
Gut Aiderbichl plant ebenfalls so viele Galgos wie möglich aus Spanien aufzunehmen, und ihnen auf Gut Aiderbichl ein neues Zuhause zu schenken bzw. sie an tierliebe Menschen zu vermitteln. "Auch wenn dies nur wie ein 'Tropfen auf dem heißen Stein' scheint – das Leben jedes einzelnen Galgos ist es wert, gerettet zu werden", so Gut Aiderbichl.